Erfolg. Neid. Einsamkeit. Freundschaft. Ein Road Trip, verdichtet auf den Resonanzraum eines kammerspielartigen Zwei-Mann-Stücks. Rolling-Stone-Schreiber David Lipsky (Brillant: Jesse Eisenberg) und das Autorenphänomen David Foster Wallace (StarK: Jason Segal) treffen sich zum mehrtätigen Interview. Dabei verbringen sie zuvorderst Zeit miteinander, der „Job“ gerät in den Hintergrund und „The End of the Tour“ wächst heran zur menschlich-packenden Innen- und Außenansicht beider Charaktere. Das, was sie wollen und das, was sie sind, steht im Zentrum. So, wie sie sich sehen und so, wie sie von anderen gesehen werden. Ihr individuelles Streben nach Glück und das Scheitern daran, minimalistisch inszeniert und ausschließlich dialogisch angetrieben. Was an „The End of the Tour“ nur stört, ist, dass man zu Anfang vom Suizid Wallace' fährt und der Film so eine Rückblende vollstreckt. Dadurch forciert James Ponsoldt einen dramaturgischen Bogen und als Zuschauer zwingt man sich durchgehend zur vermessenen Psychologisierung, um Anhaltspunkte für den Freitod des Schriftstellers zu entdecken. Das scheint der Intimität der Dialogfontäne zuweilen etwas abträglich, dennoch vermittelt „The End of the Tour“ einen starken Eindruck darüber, wie man damit umgeht, wenn man bemerkt, dass sich die Fixpunkte im eigenen Leben als falsch herausstellen.