Parodie ist tot. Gab es vor zwei, drei Dekaden noch qualitativ hochwertige Parodien, die dem Publikum präsentiert wurden, wie etwa „Die nackte Kanone“, „Loaded Weapon“ oder „Frankenstein Junior“, versauert das Sub-Genre der Parodie aktuell im feuchten Keller der Belanglosigkeit. Einsortiert noch hinter dem Western und dem Sandalenfilm. Dabei werden heutzutage gefühlt noch mehr Parodien produziert als früher. Problem dabei: die Qualität dieser gleicht meist einem Fiasko. Diesbezüglich ist es eigentlich eine gute Sache, dass die Bezeichnung Parodie mittlerweile gegen den Begriff Spoof-Movies ausgetauscht wurde. Die Könige der Spoofs sind Aaron Seltzer und Jason Friedberg, die dem Publikum im Jahrestakt ihre Billig-Persiflagen auf aktuelle Kinotrends und Zuschauerlieblinge vor die Füße kippen. Mit „Die Pute von Panem“ stehen nun also die Hungerspiele im Visier der beiden Blödel-Regisseure, deren Humor-Timing auch bei ihrem siebten Film immer noch so hakelig und anti-dynamisch ist wie ein Parkinsonkranker mit Tourette-Syndrome, der ein Kartenhaus aufbaut.
„Die Pute von Panem – The Starving Games“ führt den kranken Spoof-Wahnsinn von Friedberg und Seltzer ungehemmt und qualitativ unverändert fort. Genau wie etwa bei „Meine Frau, die Spartaner und ich“, „Date Movie“ oder „Fantastic Movie“ werden hier popkulturelles Kinos humoristisch verramscht. Dabei steht wie immer ein junges Publikum im Fokus, denn weder gibt es Anspielungen und Gags auf Filme, die älter als 5 Jahre sind, zum anderen sind die Pointen allesamt so einfach und platt gehalten, dass selbst der pubertierenste Verstand noch ohne Schwierigkeiten mitkommt. Dies hat aber auch zur Folge, dass die Gags über allem stehen, auch wenn der Humor komplett ohne Emphase auskommen muss. Selbst die Figuren sind nichts weiter als charakterliche Abziehbilder aktueller Kinohelden. Aber wie bereits erwähnt, Friedberg und Seltzer entwickeln sich nicht weiter. Sie stagnieren auf ihrem ganz eigenen, niedrigen Niveau. Ganz ehrlich, wer den Episodenfilm „Movie 43“ als Komödiendebakel ansieht, der hat wohl noch keinen ganzen Friedberg/Seltzer-Film gesehen.
Das, was alle Filme von Seltzer und Friedberg „auszeichnet“ ist, dass die beiden Regisseure und Autoren nicht bloß jedes Mal eine schlechte Parodie abliefern, sondern auch einen schlechten Film. Von der Maske, übers Produktionsdesign bis hin zur Nachbearbeitung „Die Pute von Panem – The Starving Games“ ist ein weiterer Sargnagel des Parodie-Genres. Viel schlimmer als dass die Regisseure immer noch Geld bekommen, ist die Tatsache, dass ihre Filme immer noch ein Publikum finden. Ihr vorletzter Film „Beilight – Bis(s) zum Abendbrot“ gelang in den deutschen Kinos sogar auf Platz 1 der Kinocharts! Vielleicht sollte man mal eine Petition ins Leben rufen… wobei diese sind mittlerweile auch nicht mehr als ein müder Witz. Sie würden also thematisch zumindest ganz gut passen.