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Stu

Kritik von Stu

Einst war er Co-Autor bei den frühen Filmen des Wes Anderson, nun ist er seit einigen Jahren selbst Regisseur und inszenierte vom Feuilleton gefeierte Filme wie „Der Tintenfisch und der Wal“ sowie „Greenberg“. Gemeint ist Noah Baumbach, der mit der Darstellerin Greta Gerwig zusammen das Script zu „Frances Ha“ verfasst, einem realistischen wie bezaubernden Werk über ein junge Tänzerin in New York. Dabei sticht neben Gerwigs großartiger Präsenz vor allem die überall spürbare Authentizität heraus. Zu keiner Zeit stellt sich das Gefühl ein, hier ein fiktionales Werk zu sehen. Sogar Mutter und Vater und Gerwig spielen mit. Passenderweise als Eltern von Frances. Was auf dem Papier vielleicht „zu gewollt“ klingt, erweist sich im Film als charmante Eigennote. Noah Baumbach entfacht mit „Frances Ha“ einen Film der genauso daherkommt wie seine Hauptfigur: sprunghaft, fröhlich, naiv und liebenswert. Es ist das Porträt einer jungen Frau, die auf dem ersten Blick auf den eigenen Beinen steht, bei genauerer Betrachtung aber noch viel zu lernen und überstehen hat. Und so kämpft sie mit den Tücken des Lebens und ihrer Persönlichkeit. Eine hintersinnige wie sprunghafte Komödie, deren klare Optik aus schwarzweißen Bildern, Greta Gerwig nicht aus dem Fokus lässt und ihr trotz aller Sympathie eine einfache Dramaturgie verweigert. Baumbach ist einfach nicht daran interessiert eine von A-nach-B-Geschichte zu präsentieren. „Frances Ha“ wirkt wie ein authentischer Auszug aus dem Leben der jungen Tänzerin, deren Persönlichkeit bereits von Beginn an ausgeformt ist, der sich allerdings im Laufe der Zeit versucht an die Welt anzupassen. Das ist spritzig wie amüsant geschrieben und auf Film gebannt, gleichzeitig aber auch tragisch in einer sehr nonchalanten Latenz. „Frances Ha“ ist ein Film über eine Entwicklung und ein Film über die Einsamkeit. Mit fast schon kindlicher Intensivität versucht Frances alles, um in New York jemand an ihrer Seite zu haben. Vor allem nachdem ihre Seelenverwandte und beste Freundin sie für einen Mann verlässt, gleichen die von Baumbach gezeigten Bilder aus Frances Leben einem melancholischen Kampf gegen das graue System des Alltags, in dem ein Mensch wie Frances oft durchs Raster fällt. Das Sympathische wie gleichzeitig auch ganz eigene an ihr, ist dabei, dass sie nicht versucht sich zu ändern. Das macht aus der Figur einen echten Menschen. Einen echten Menschen dessen Handlungen wir nachvollziehen und anprangern können, ohne dass diese Gefühl im Hintergrund lauert, alles ist doch nur eine Illusion und wenn sie durch die Straßen New Yorks rennt, nein, tänzelt und dabei kichert und strahlt, dann ist dieses Glück nicht bloß visuell, sondern auch spürbar. Wie könnte man sich nicht in Frances verlieben?

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