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Stu

Kritik von Stu

Die Neuseeländerin Zoe Bell, die Haus und Hof-Stuntfrau von Quentin Tarantino, die der Hypemeister höchst selbst mit einer wichtigen Hauptrolle in seinem „Grindhouse“-Part „Death Proof“ ehrte, tingelt seit ihrem großen Auftritt, in dem sie Kurt Russell eine Lektion erteilte, nicht nur als Stuntfrau verborgen durch die Filmwelt, sondern auch als Action-Heroine in meist eher kostgünstigen Direct-to-DVD-Produktionen. In „Raze - Fight or die!“ mimt sie nun die toughe Sabrina, die Teil eines brutal-perfiden Spiels, ausgetragen von der Upper Class, ist. „Raze - Fight or die!“ erinnert zunächst an Filme wie „Battle Royale“, „HarteZiele“ oder „Die Tribute von Panem“, doch selbst John Woos Action-Variante von „Graf Zarloff- Genie des Bösen“ mit Jean-Claude van Damme besaß noch so etwas wie eine legitimierte Aussage, bei Raze wird zwar auch versucht das Geschehen mit einem gesellschaftlichen Kommentar zu unterfüttern, dies wird aber äußerst halbherzig, wenn nicht sogar stupide angegangen und bringt am Ende nicht mehr zu Stande als das übliche Klischee von den perversen, weißen Reichen, die sich zum Spaß ansehen, wie zwei Frauen sich mit Händen und Füßen zu Tode prügeln. Die Kämpfe sind dann auch ganz klar das alles bestimmende Zentrum von „Raze - Fight or die!“. Hier wird dann nicht gekleckert, sondern geklotzt, was dazu führte, dass die FSK selbst eine massiv geschnittene Fassung des Films ihren Segen verwehrte, so dass Josh Wallers Prügelorgie nun hierzulande nur mit einer SPIO-Freigabe hinter die Theke der Händler gerät und wahrscheinlich einige Zeit, nach dem dieser Text entstanden ist, auf dem Index landen wird. Die Kämpfe sind wirklich hart inszeniert. Arme werden gebrochen, Zähne ausgeschlagen, Augen zerdrückt, Schädel eingeschlagen, wem das als Unterhaltungsvehikel ausreicht, dem wünschen wir viel Spaß mit „Raze - Fight or die!“. Abseits dieser Todestänze in einer kleinen Arena, bietet „Raze - Fight or die!“ nichts von belang. Die weitere Entwicklung der Story ist eine Bündelung von Lustlosigkeit. Bevor jetzt die Argumentations-Keule kommt, dass ein Film wie „Raze - Fight or die!“ ja alleine schon Genre-mäßig nicht mehr zu bieten hat, schwingen wir eine andere Keule und sagen, dass die Kämpfe entsetzlich monoton sind. Dank der eher bescheidenen, darstellerischen Leistungen fällt auch ein mitfiebern mit der Heldin Sabrina schwer. Mag sein, dass Bell eine herausragende Stuntfrau ist, aber sobald es nicht mehr darum geht anderen Teilnehmerinnen die Luft abzuwürgen oder das Genick zu brechen, versagt sie völlig. Wer ohne Verletzungen einen Treppe hinunterfallen kann, ist halt nicht zwangsweise auch talentierte Akteurin. So bleibt „Raze - Fight or die!“ zwar angenehm lineares Genre-Kino, aber leider auch unangenehm einseitig. Von der mangelnden inszenatorischen Intelligenz, die in ihren besten Momenten belustigt und in ihren schlimmsten frustvolles Kopfschütteln auslöst, wollen wir gar nicht erst anfangen. Nur so viel: die Kämpfe sind zwar hart und konsequent, aber dabei auch so packend und fesselnd wie das Zählen der Noppen einer Raufasertapete. „Raze – Fight or die!“ mag einige Gemüter erhitzen, wegen seiner Thematik, misogynen Ausrichtung (die er hinter seiner plumpen Gesellschaftskritik versteckt) und seines Gewaltgrades (der im Vergleich zu manch anderem Klopperfilm aber noch semi-zahm ist), doch große Aufregung sollte so ein miefiger Film nicht wert sein. Egal ob nun positiv oder negativ. Zoe Bell mag charismatisch sein, einen Film alleine tragen kann sie aber nicht. Auch nicht im Windschatten „echter“ Darsteller wie Doug Jones („Hellboy“, „John dies at the End“), Sherilyn Fenn („John Carpenters Vampire“, „Twin Peaks“), Rachel Nichols („Continuum“, „Alex Cross“) und Rosario Dawson („Sin City“, „Trance“), die meist nur in Winzrollen zu sehen sind.

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