Das langerwartete Gipfeltreffen, so sah es also aus: laut, krachend, humorvoll und ausnahmslos gigantisch. Josh Whedon gelang das, was ich nach den diversen Trailern und Promotion-Gelaber schon gar nicht mehr wahr haben wollte: „The Avengers“ ist sehenswert. Sehr sogar. Alle losen Zahnräder, die seit dem ersten „Iron Man“ ausgerichtet und aufgestellt wurden, greifen hier ineinander und zwar reibungslos. Zwar haben sich ein paar kleinere Hänger in den Film geschlichen, die werden aber durch wirklich lustige Reibereien zwischen den Helden spielend ausgeglichen oder gleich ganz kaschiert. Der heimliche Star des Films ist übrigens weder der beliebte Iron Man, noch der theatralische Thor, sondern ganz klar der grüne Riese Hulk. Ich mag Ang Lees „Hulk“, aber eigentlich sollte der Hüne mit der unkaputtbaren Hose genau so sein wie hier. Mark Ruffalo gelingt es ohne großes Aufsehen Sympathie zu erzeugen und wenn der Hulk dann am Ende endlich einmal so richtig entfesselt wird, dann bebt nicht nur die Erde, sondern oft genug auch das Zwerchfell. Die Konfrontation zwischen Schurke Loki und Hulk ist für mich jetzt schon eine der lustigsten Szenen des Jahres. Die anderen Rächer bleiben aber zum Glück keine Randnotizen, obwohl Figuren wie Tony Stark eigentlich prädestiniert dafür sind, die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ist der Film sichtbar daran interessiert alle Helden ins rechte Licht zu rücken, egal ob es wandelnde Waffenlager, göttliche Hammerschwinger oder „nur“ äußerst zielsichere Bogenschützen sind.
„The Avengers“ das ist ein Big Buffet Menue mit einer großen Cola, einem Erdbeer-Shake, einen Burger mit Extra-Speck, Käsefritten und Chili-Zwiebelringe. Klingt nach Fast Food, ist es auch, aber trotzdem schmeckt es hausgemacht und wenn man sich am Ende die Reste zwischen den Zähnen rausschnalzt bemerkt man, dass man gesättigt ist. Es war reichhaltig, es war lecker, nicht gerade gut für die Figur, aber ja, es war verdammt gut.