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Stu

Kritik von Stu

Obwohl ihre Präsenz in Film und Fernsehen in den letzten Jahren eher knap bemessen war, gilt Barbra Streisand immer noch als einzigartige Person des öffentlichen Lebens. Eine unantastbare Diva, die trotz eher kurzen Filmographie ihre signifikanten Spuren in der Filmhistorie hinterlassen hat. In Anne Fletchers („27 Dresses“) bravem Road Movie darf sie endlich wieder als Hauptrolle in Erscheinung treten und dazu mit Seth Rogen ein Mutter-Sohn-Gespann spielen, welches unterschiedlicher nicht sein kann. Dieser Kontrast ist aber nicht nur rollenbedingt. Rogen, der Frontalkomödiant, und die Streisand sind nicht gerade eine Paarung, die Harmonie suggeriert, doch Regisseurin Fletcher und Autor Dan Fogelman („Crazy, Stupid, Love“) halten die Reibungspunkte eher flach. Zwar steht die Verschiedenheit zwischen Mutter und Sohn klar im Fokus, deren Konfliktlösung findet aber in gewohnten Bahnen statt. Aus der darstellerischen Mixtur Streisand und Rogen wäre gewiss mehr herauszuholen gewesen als das, was uns „Unterwegs mit Mum“ letztlich präsentiert. Und was uns die Komödie vorführt ist dann leider nicht mehr als von einem Punkt auf der Landkarte zum nächsten zu fahren und dabei zuzusehen wie Mutter Joyce ihren Sohn Andy auf die Nerven geht und wie Andy gleichzeitig alles versucht sein nicht gerade optimales Leben vor ihr zu verstecken, bzw. schön zu reden. Eine einfache dramaturgische Lunte ohne echtes Feuer, eingebettet in komödiantische Nichtigkeiten, die den american way auf eine kleinen Thron hieven, ohne ihn wirklich zu hinterfragen. Dabei wäre Andy berufliche Situation durchaus ein geeignetes Ventil dafür gewesen. Doch mehr als verniedlichte Durchhalteparolen, angereichert mit schalen Kabbeleien und Gastauftritten (Fans der Serie „Dexter“ dürfen sich freuen, wenn gleich zwei bekannte Serienfiguren des TV-Killers hier ein Pärchen spielen) kommt dabei nicht heraus. Dass „Unterwegs mit Mum“ ein schwacher, aber dennoch kein ärgerlicher Road Trip geworden ist, liegt einzig und allein an Seth Rogen und Barbra Streisand. Sie zeigt innerhalb ihres Spiels keinerlei Allüren, erlaubt ihrer Rolle der Joyce auch Momente, die das generelle Bild der Diva Streisand charmant umgehen – ohne es jedoch wirklich zu gefährden – und erweist sich als durchaus passendes, humoristisches Gegenstück zu Seth Rogens typischer Mentalität und Physis. „Unterwegs mit Mum“, der trotz seiner interessanten Besetzung ein echtes Kassengift war, erweist sich als zu bieder und angepasst, um innerhalb seiner recht schablonenhaften Geschichte und geistlosen Inszenierung wirklich bemerkenswerte oder gar erinnerungswürdige Momente zu generieren. Eine Komödie so straff, stur und plump auf stringent und simples Problemlösen geeicht, dass es genauso schwer fällt sie als misslungen zu bezeichnen, wie auch als geglückt. Wirklich bedauerlich, dass die Streisand nach langer Zeit in solch einer Profillosigkeit sich wieder als Hauptdarstellerin zeigt. Zumindest liegt es nicht an ihr und ihrem Co-Star Rogen, dass „Unterwegs mit Mum“ ungefähr denselben Esprit entfaltet wie eine mehrstündige Autofahrt mit gelegentlichen, wohltuenden Pausen.

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