Moviebreaks Filmnacht Nr. 1 – Thema: „Weltuntergang“
Auf den ersten Blick scheint „Opfer“ wohl nicht der typische Film zum Thema „Weltuntergang“ zu sein. Man denkt an Außerirdische, Naturkatastrophen und terroristische Bedrohung. Und auch wenn eine atomare Katastrophe als Katalysator für den weiteren Handlungsverlauf dient, so ist das nicht der Grund, warum „Opfer“ so gut zu diesem Thema passt. Es ist das Ausloten menschlichen Verhaltens im Angesicht einer solchen Extremsituation, welches Tarkowskis letzten Film zu einem überaus passenden Beitrag macht. In ausdrucksstarken Bildern erzählt Tarkowski gewohnt kryptisch von vielerlei Dingen. Überdeutlich in einem spirituell religiösen Kontext verankert wird im wahrsten Sinne des Wortes über Gott und die Welt sinniert. Die Bereitschaft ein Opfer zu bringen steht dabei zentral im Mittelpunkt und wird von allen Seiten beleuchtet. Erwartungsgemäß bildgewaltig widmet sich der russische Regisseur in diesem sehr persönlichen Film auch seiner schwierigen Beziehung zur Religion. Manchmal, so scheint es zumindest, ist „Opfer“ sogar so persönlich, dass es seinen Betrachter ausgrenzt. Gewissermaßen ein sehr schwer einzuordnender Film und auch wenn es Tarkowski in „Opfer“ nicht gelingt die Sogwirkung eines „Stalkers“ oder die interpretative Vielfalt von „Der Spiegel“ zu erreichen, so ist sein letztes Werk dennoch ein faszinierender Beitrag zur Filmgeschichte.