The Square stellt die Frage nach Kunst. Was ist Kunst? Oder treffender: Ist das Kunst? Eine vorgeschobene Frage, denn für die Kunst interessiert sich Regisseur Ruben Östlund nämlich gar nicht - zumindest nicht darum, wie Kunst unser Leben bestimmt. Stattdessen dient sie als Milieu. Ein Milieu, welches dem Regisseur erlaubt eine unterhaltsame Vielfalt an abstrusen, provokanten und für sich genommen interessanten Ideen abzufeuern – und es ihm zudem ermöglicht, abermals über den Zustand der Gesellschaft zu sinnieren. Fragen darüber reißt Östlund jedoch nur an, wie so vieles schweben sie unvollendet im Raum. Ein überladener Film, unfertig und unausgegoren. Teils, weil er kurz vor Veröffentlichung massiv gekürzt wurde und teils, weil er schlichtweg so ausgelegt ist. Er ist von schwankender Qualität, glänzt bisweilen mit wunderbar bissigen Momenten, nur um darauf wieder in einen unangenehm belehrenden Trott zu verfallen. Problematisch ist dabei auch, dass Östlund seine eigene Hauptfigur verachtet. Christian, der gar kein Individuum sein soll, sondern vielmehr exemplarisch für einen Typus Mann steht. Obere Mittelschicht, verkopft und egozentrisch. Sicherlich ist es löblich, dass Östlund ebenjene Gesellschaftsschicht kritisiert, die wohl einen Großteil seiner Zuschauer ausmacht – zu der er wohl auch selbst gehört. Trotzdem hätte das eine Spur ehrlicher, eine Spur schärfer ausfallen können – ohne dabei so instruktiv, böswillig und abwertend zu sein.