Özgür Yilirims Film, spielt im düsteren und perspektivlosen Milieu der Frankfurter Hinterhöfe.
Das Drehbuch ist, wie ebenfalls die Schauspieler sehr authentisch und ein Abbild von dem, was an verpasster Migrationspolitik heute zu erleben ist. Schattengesellschaften und Clanverbindungen spielen, wie auch in 4 Blocks eine Rolle, wenn auch hier mehr die Freundschaft der Protagonisten im Vordergrund steht.
Dank Moritz Bleibtreu und dem Rest der Darsteller, allen voran Kida Ramadan, den man aus 4 Blocks kennt, spielen hier ihre gewohnten Rollen. Viel verstellen müssen die Jungs sich da nicht und können mal verbal richtig ins Klo greifen, mit lockerer Hand gibt Özgür Yilirims den Akteuren viel Spielraum in der Inszenierung und setzt auch auf Improvisation. Alles wirkt echt, und ist Alltag.
Seit Fatih Akins Kurz und Schmerzlos, wissen wir, dass das Genre Kino nicht tot ist und immer wieder mal mehr oder weniger zu überzeugen weiß. Nur Gott kann mich richten, ist eine gelungene Millieustudie mit guten Darstellern und einer schön bitteren Geschichte, der es hart abgeht bis zum Schluss. Duster duster, atmosphärisch und stimmig. Sehenswert, wenn auch finster. Aber so ist das Leben.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: September, 2018
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