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Wuttke

Kritik von Wuttke

Gesehen: Mai, 2014

Diese Kritik enthält Spoiler.

Ach, was hatte ich so viel erwartet, als die Soldaten im Trailer den Absprung aus dem Flugzeug vollführten und die Szene so malerisch mit "2001"-Musik wirkte. Da denkt man sich doch: "Das kann ja nur gut werden!" Nun, eine Stunde nach dem Kinobesuch, hängen mir die Mundwinkel gleichzeitig hoch und runter. Einerseits grinse ich, weil ich endlich den Emmerich-Mief abschütteln kann, andererseits bin ich enttäuscht, weil der Ami-Mief wieder mal in einem Kinofilm aufgetragen wurde und nun stinkt wie eine Discobitch mit Hang zu billigem Parfum. Zuerst mal das Gute daran: Der neue "Godzilla" ist viel Japanotrash, vor allem die Monster selbst und deren Tun betreffend. Im Grunde tun sie eben den Menschen nur kollateral was an, also wenn die Hochhäuser als Aussichtspunkt genutzt werden und die Viecher sich entweder liebhaben oder eben bekämpfen. Da geht halt alles zu Klump, was nach Haus oder Atomanlage aussieht, und daran hatte ich sehr, sehr viel Spaß. Doch dann kommt wieder das zum Tragen, was mir am modernen US-Kino so auf den Senkel geht. Da wäre wieder dieses offensive Bild "Amerikanischer Traum für Familie und Vaterland" - heißt: Familiendrama-Kacke für Dummies, übertriebener Heroismus in Form von US Army und Feuerwehrmännern und die mittlerweile üblichen Parabeln zu 9/11 (hier erweitert um Fukushima). Die Story ist so berechenbar wie jeder andere Katastrophenfilm, so patriotisch wie jeder militaristische Standardschinken und so schmalzig wie die beste Daily Soap im Dritten Programm. Auch beim Cast muss man ordentliche Abstriche hinnehmen. Fast jeder ist so gesichtslos wie üblich im Effektkino, einzig Brian Cranston und Aaron Taylor-Johnson geben dem Ganzen ein bisschen schauspielerisches Profil (wenn auch die Figuren der Story geschuldet schlichtweg billig gezeichnet sind). Fazit: Es hat einfach ein bisschen gedauert, bis der Film sich von seinen US-Fesseln lösen konnte und die Essenz der alten Godzilla-Schinken wieder aufleben lassen konnte. Aber: Er tut es wenigstens. Klar, es fehlt am positiven Gesamteindruck, aber ist "Godzilla 2014" wieder mal herrliches Effektkino mit zerstörerischer Substanz geworden. Sozusagen Trash Deluxe mit Sahnehäubchen und viel Budget.

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