Das Horrorgenre gehört wohl seit jeher zum Film – anfangs noch mit Vampiren und Robotern, eroberten in den 60ern die Zombies die Kinoleinwände. Bald gruselten sich die Menschen dank John Carpenter und Co. vor unterschiedlichsten Massenmördern, welche mittlerweile Kultstatus genießen. Aber was ist seitdem los mit den Horrorfilmen? Einerseits werden die Filme immer brutaler, um möglichst viel Angst und Schrecken zu verbreiten. Aber andererseits erzielen sie dadurch die gegensätzliche Wirkung, denn fingernägelnagend vor dem Fernseher gesessen habe ich bei keinem neueren Horrorfilm mehr.
Stephen King dagegen ist in allen seinen Werken seiner Handschrift treu geblieben – spannend, teilweise auch mal gruselig oder schockierend, aber immer mit authentischen Figuren und durchdachten Geschichten. Und das findet sich in „The Mist“ auch wieder.
Der Film setzt sich aus den Komponenten Gruppenpsychologie, Mystery-Horror und auch einigen apokalyptischen Elementen zusammen, welche perfekt zusammen funktionieren. Dabei erinnert die Darstellung der Gruppendynamik mit einer Fanatikerin als Katalysator an Filme wie „Die Welle“ und erreicht eine hohe Authentizität. Der Nebel selbst stellt anfangs das große unheimliche Unbekannte dar, wird aber später zum Ursprung relativ actionreicher Horrorszenen. Dadurch entwickelt sich über die Spielzeit des Films eine unverwechselbare bedrückende Atmosphäre.
[SPOILER] Und insbesondere das Ende gehört zu den schockierendsten der Filmgeschichte. Selten hat mich ein Ende derart umgehauen. [SPOILER ENDE]
Schauspielerisch bewegt man sich hier im Mittelmaß, aber die Schauspieler schaffen es die Charaktere mit ausreichend Leben zu füllen um nicht negativ aufzufallen. Auch die modernen Kamera- und Computertechniken schaden den Geschichten Kings keineswegs.
Zwar bietet sich hier kein revolutionärer Horrorfilm und es gibt auch nicht den Fingernägelnagen-Effekt, dafür schafft „The Mist“ die Kombination einer für das Horrorgenre außergewöhnlich tiefgründigen Story mit packender Spannnung und einer beklemmenden Atmosphäre.