{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

memorylab

Kritik von memorylab

Gesehen: Oktober, 2022

Entmenschlichung, Schmerzabstinenz, Operationsstimulation, Ekelfaszination, Plastikmüll im menschlichen Körper, außer Kontrolle geratene Schönheits-OPs und ein verschwundener Sinn für natürliche Ästhetik – all diese Komponenten legt David Cronenberg in Crimes of the Future auf den filmischen Präsentiertisch, kann aber um diesen interessanten Themenkomplex keine spannende Geschichte erzählen. Jede Szene wird aneinandergereiht, zu der sich die erwähnten Aspekte jeweils abwechseln – überwiegend leicht verstörender Body-Horror, dann ein loser Krimithriller, vermeintlich bedeutsame Performance Art und erotische Sequenzen – aber nichts fühlt sich stimmig an.

Viggo Mortensen muss die ganze Zeit mit einem Frosch im Hals sprechen, röchelt gelegentlich und bewegt sich wie ein geschwächter Lord Voldemort, der zum x-ten Mal seine analoge Seele spalten lässt und damit organische Horkruxe dem Publikum vorzeigt. Léa Seydoux‘ Schauspiel ist kaum der Rede wert. Kristen Stewart wiederum wird in ein sonderbares Charakterkostüm gesteckt: Schnellsprechend und im Flüsterton, der ein steigendes Verlangen nach Aufmerksamkeit zeigen soll, aber ohne Untertitel wäre ihre Darbietung kaum nachzuvollziehen. Letzten Endes zeigt Crimes of the Future eine Dystopie, die die Menschheit im Wandel von der Natürlichkeit zur Künstlichkeit sieht und durchaus diskussionsanregend ist, nur muss man sich dabei durch einen vor sich hin plätschernden Sci-Fi-Horror kämpfen.

Wird geladen...