“A white man’s vision of a black man’s nightmare”, nennt ein ProtagonistClaire Denis‘ (Stars at Noon) kurzsichtigen Kolonialismus-Konstrukts ein darin heraufbeschworene Allegorie in einer enthüllenden Szene. Jene zeigt exemplarisch die ideologische Ignoranz der französischen Autorenfilmerin, die sich der Problematik ihrer Perspektive nicht einmal bewusst wird, wenn sie diese metaphorisch markiert. Das Kolonialsystem hat die überwiegend in West-Afrika aufgewachsene Regisseurin augenscheinlich so fest verinnerlicht, dass sie dessen Tropen reproduziert. Nichts anderes tut ihre bigotte Bühnenadaption, die nicht minder ein koloniales Relikt ist als der symbolträchtige Schauplatz.