Den reizvollen Themenkomplex um Psychologie, Persönlichkeitsraub und Perversion umgeht Lucía Aleñar Iglesias‘ kunsthandwerkliches Konstrukt. Dessen zielloser Plot wirkt selbst wie eine kuriose Nachahmung eines Hitchcock-Thrillers im Bildungsbürger-Milieu. Dessen wohlhabende Sorglosigkeit gibt der makaberen Personifikation den Anschein eines zynischen Zeitvertreibs, der auf psychopathologische Tendenzen hindeutet. Doch die psychopathischen und perversen Abgründe des Szenarios erstickt formal stilisierte Langweile. Lange Einstellungen in leicht verwaschenen Farben, bedeutsame Blicke und plakative Referenzen suggerieren eine inhaltliche und emotionale Tiefe, die Iglesias überlanger Adaption ihres gleichnamigen Kurzfilms fehlt.