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Quelle: themoviedb.org
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  • 97 Min Drama
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

Während ihres Sommers auf Mallorca entdeckt Antonia Ähnlichkeiten mit ihrer verstorbenen Großmutter. Durch Verkleidungen übt sie Einfluss auf ihren trauernden Großvater aus und verwischt dabei die Grenzen zwischen beiden.

Kritik

„Da ist wieder der Geist“, scherzt beim Flackern einer Küchenlampe die jüngere Schwester der undurchsichtigen Protagonistin Lucía Aleñar Iglesias’ Spielfilm-Debüts, das die Grenzen zwischen Identität und Imitation ebenso beiläufig verwischt wie die zwischen Mitgefühl und Manipulation, Spiel und Spuk. Die spielerische Vorstellung gespenstischer Vorkommnisse in dem malerischen mallorquinischen Einfamilienheim, in dem die junge Cata (Zoe Stein, Danke für nichts) mit ihrer Mutter und Schwester Eva (Martina García, Paradis Paris) die Großeltern besucht, ist ein unsubtiler Hinweis auf die morbide Maskerade im Zentrum der eskapistischen Episode. 

Die unbeschwerte Stimmung in dem malerischen Haus am Meer, in dem Cata die leeren Sommertage mit Schwimmen, Flirten und Strand-Partys verbringt, beendet abrupt der plötzliche Unfalltod ihrer Großmutter Catalina (Marta Angelat). Dass jene den gleichen Vornamen trägt wie ihre Enkelin ist ein weiterer Wink mit dem Zaunpfahl zu Catas bizarrer Besitzergreifung der familiären Position der Verstorbenen. Die schleichende Besessenheit beginnt scheinbar harmlos mit dem Anprobieren Catalinas alter Kleider, die Cata perfekt passen. Das sei wieder „in Mode“ bemerkt ihre Mutter.

Dennoch mahnt sie ihre Tochter, die Sachen nicht vor ihrem trauernden Großvater Tomeu (Lluís Homar, Elisa y Marcela) zu tragen. Doch Cata tut genau das und mehr. Am Telefon schlüpft sie in die Rolle ihrer Großmutter, übt deren Kuchenrezepte und stellt mit Tomeu alte Photos aus seinen jungen Jahren mit Catalina nach. Unterdessen beobachtet ihre Mutter mit wachsender Sorge die schleichende Verwandlung. Deren Motive und Hintergrund bleiben ebenso vage wie die individuellen psychologischen Auswirkungen. Catalinas Abwesenheit wird zum unfreiwilligen Synonym für den Analogie fehlender dramaturgischer Substanz.

Fazit

Den reizvollen Themenkomplex um Psychologie, Persönlichkeitsraub und Perversion umgeht Lucía Aleñar Iglesias‘ kunsthandwerkliches Konstrukt. Dessen zielloser Plot wirkt selbst wie eine kuriose Nachahmung eines Hitchcock-Thrillers im Bildungsbürger-Milieu. Dessen wohlhabende Sorglosigkeit gibt der makaberen Personifikation den Anschein eines zynischen Zeitvertreibs, der auf psychopathologische Tendenzen hindeutet. Doch die psychopathischen und perversen Abgründe des Szenarios erstickt formal stilisierte Langweile. Lange Einstellungen in leicht verwaschenen Farben, bedeutsame Blicke und plakative Referenzen suggerieren eine inhaltliche und emotionale Tiefe, die Iglesias überlanger Adaption ihres gleichnamigen Kurzfilms fehlt. 

Kritik: Lida Bach

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