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"Becker" - Staffel 1 - Kritik

Stu

Von Stu in "Becker" - Staffel 1 - Kritik

"Becker" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Koch Media / CBS Home Entertainment

Nach dem Ende von „Cheers“, einer der beliebtesten und erfolgreichsten Sitcoms der 1980er Jahre, stand keiner der Darsteller auf der Straße. Durch ihre Popularität hatte jeder wohl gleich mehrere Chancen erfolgreich im Film-und Fernsehgeschäft weiterzumachen. Einige nahmen die Chance wahr, so z.B. Kelsey Grammer dessen Serie „Frasier“, ein offizielles Spin-Of zu „Cheers“, nach und nach fast sogar noch populärer wurde als dessen Ursprungsformat. Dem gegenüber stehen aber auch Darsteller wie George Wendt oder Rhea Perlman, die danach leider in der Versenkung verschwunden sind und auch Woody Harrelson brauchte nach „Cheers“ längere Zeit, um seinen Namen in Hollywood verfestigen zu können, während seine Kollegin Kirstie Alley nach einem furiosen Start im Film heutzutage nur noch Schlagzeilen wegen ihren Gewichtsprobleme macht. Arme Frau.

Cheers“-Hauptdarsteller Ted Danson versuchte sich wie Alley auch als Kinodarsteller, konnte dort aber nicht wirklich Fuß fassen, so dass er sich ab 1996 wieder dem Fernsehen zuwendete. In „Becker“ spielt er einen hoch dekorierten, mürrischen Arzt, der in einer kleinen Praxis in der Bronx arbeitet und alles versucht seinen Patienten zu helfen. Am einfachsten lässt sich dieser John Becker aber Schafs im Wolfspelz beschreiben, denn obwohl er ein Herz aus Gold hat, ist es vor allem sein sarkastischer und eher misanthropischer Charakter, der ihn auszeichnet. Die wenigen Freunde die er hat, wissen damit umzugehen, der Rest von New York eher nicht. So kommt es dann auch immer wieder dazu, dass Becker aneckt, sich Schwierigkeiten aufhalst, weil er seine Meinung wieder etwas zu laut und klar geäußert hat.

Solche eine Figur wie John Becker benötigt natürlich die nötigen Gegenpole, damit es zu einem komödiantischen Schlagabtausch kommt und die gibt es innerhalb der Serie zur Genüge. Da gibt es seine Freunde, bestehend aus dem blinden Casanova Jake (Alex Désert) sowie die Diner-Besitzerin Reggie (Terry Farrell). Auch auf der Arbeit bekommt er ordentlich Gegenwind und zwar zum einen von der guten Fee seiner Praxis Margaret (Hattie Winston) und der mental eher überforderten Sprechstundenhilfe Linda (Shawnee Smith, die viele als Amanda aus den „Saw“-Filmen noch kennen könnten). Es ist also zur Genüge dafür gesorgt, dass es ordentliche, verbale Schlagabtäusche gibt.

Und die erweisen sich auch als äußerst amüsant und bilden klar das Herzstück der Serie, bzw. der ersten Staffel von „Becker“, die nun endlich auch in Deutschland auf DVD erhältlich ist. Noch ist allerdings deutlich spürbar, dass die Macher herumexperimentieren, um die Welt von John Becker passend zur Hauptfigur zu generieren. Deswegen sind auch nicht alle Folgen der ersten Staffel wirklich echte Highlights. Das ist aber verzeihlich, denn selbst in schwachen Episoden wird die Serie von ihrem Ensemble getragen, auch wenn einige Folge von den Darstellern und ihren Figuren regelrecht über die Zielgerade gewuchtet werden müssen. Das ist schade, aber verzeihlich, denn Kurzweiligkeit bestimmt zu jedweder Zeit die Serie, die sich pro Folge nur auf wenige Locations begrenzt, was „Becker“ vielleicht zu einer der letzten klassischen Sitcoms macht.

Den Zuschauern in den USA hat es gefallen. Sechs Staffeln erschienen und hoffentlich findet die Serie in diesen endlichen ihren vollkommenen Flow. Das wird aber schon werden und soll nicht heißen, dass die erste Staffel von „Becker“ schlecht wäre. Nein, sie macht Spaß, bietet klassische Sitcom-Unterhaltung mit einem tollen Hauptcharakter, der wahrscheinlich neben Sherlock Holmes eines der Vorbilder für den großen „Dr. House“ gewesen war.

© Koch Media

Die DVD: Die erste Staffel der Serie (von Koch Media, im Handel erhältlich) kommt auf drei DVDs. Bild und Ton sind nicht gerade famos, was aber natürlich dem Alter der Serie geschuldet ist. Mehr meckern kann man da über fehlendes Bonusmaterial (es gibt lediglich eine kurze Dia-Show) sowie über das Fehlen von Untertiteln. Schon oft wurde es bemängelt und es klingt wie eine Wiederholungsschleife, aber es bleibt dabei: ohne Untertitel sperrt man gehörlose Zuschauer aus – unschön.

Fazit: Die erste Staffel von „Becker“ ist klassische Sitcom-Unterhaltung, die vor allem durch ihre Figuren überzeugt. Noch läuft nicht alles rund innerhalb der Serie, aber das sind letztlich nicht mehr als Lappalien. Wer Ted Danson mag oder einfach mal wieder eine unkomplizierte Sitcom sucht, kann und sollte gerne einen Blick riskieren.

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