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"Bodyguard" - Staffel 1 - Kritik

Stu

Von Stu in "Bodyguard" - Staffel 1 - Kritik

"Bodyguard" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © BBC / Netflix

Story

Bodyguard erzählt die Geschichte von David Budd, einem heldenhaften, aber unberechenbaren Kriegsveteranen, der inzwischen im Personenschutz des Londoner Metropolitan Police Service tätig ist. Als Bodyguard der ehrgeizigen und einflussreichen Innenministerin Julia Montague ist er zwischen seiner Pflicht und seinen Überzeugungen hin- und hergerissen. Könnte er als ihr Beschützer zu ihrer größten Bedrohung werden?

Kritik

Seit zehn Jahren war keine Drama-, bzw. Thriller-Serie in Großbritannien so erfolgreich bei der Quote wie Bodyguard. Kein Wunder, denn die Geschichte eines Kriegsveteranen, der als Personenschützer der britischen Innenministerin hineingezogen wird in ein Verwirrspiel aus Korruption, Terrorismus, Verschwörung und Verleumdungen ist eine packende Achterbahnfahrt, die qualitativ problemlos mit den Hochzeiten von Homeland, 24 oder House of Cards mithalten kann. Dank Netflix können wir die Serie jetzt auch ganz offiziell in Deutschland sehen.

In jeder der insgesamt sechs Episoden gibt es grandiose Wendungen, die alles auf den Kopf stellen und gerne auch mal nicht nur die Vorurteile und Erwartungen der Hauptfigur durcheinander wirbeln, sondern auch unsere eigenen. Hier ist nichts so, wie es scheint. Alleine in den ersten 20 Minuten der ersten Folge, die sich nur in der Enge eines Personenzuges abspielen, punktet Bodyguard vollends. Wer danach keine Lust hat weiter zu schauen, muss dem Genre des Thrillers wohl nicht zugetan sein.© BBC / Netflix

Die Drehbücher von Jed Mercurio, der zuvor bei Line of Duty und Strike Back mitgearbeitet hat, sind famos. Das sind sie vor allem deswegen, weil sie es schaffen eine authentische Welt zu genieren, auch wenn etliche Dinge, die innerhalb der Serie passieren, gewiss nichts mit der Realität zu tun haben. Dass z. B. ein Ex-Soldat mit posttraumatischer Belastungsstörung zum Bodyguard einer hochrangigen Politikerin berufen wird, wäre in Wahrheit genauso absurd, wie einige der wohl platzierten Actionszenen.

Die sind übrigens auch allesamt sensationell. Egal ob Scharfschützenhinterhalt oder Terroranschlag, wenn Bodyguard es krachen lässt, dann ist das immer wuchtig und mitreißend, dabei aber nur sehr selten wirklich gigantomanisch und überproportioniert. Es stehen immer die Spannung und die Figuren im Zentrum, niemals nur der Krawall, sodass die Actionszenen zu keiner Zeit zu emblematischen Statussymbolen degradiert werden.

Was hingegen ein wahres Statussymbol ist, ist Hauptdarsteller Richard Madden. Den kennen viele noch als Robb Stark aus Game of Thrones. Nachdem dieser das Zeitliche segnete, versuchte sich der britische Darsteller u. a. im Actionfilm Bastille Day an der Seite von Luther-Darsteller Idris Elba. Weder der Film noch Maddens Schauspiel hinterließen wirkliche Spuren. Bei Bodyguard ist das anders. Madden ist DAS Highlight der Serie. Ihm gelingt es mit feinsten Nuancen die Seelenwelt seiner Figur David Budd für uns Zuschauer offenzulegen.© BBC / Netflix

Dieser David Budd ist ein vielschichtiger Charakter und Madden macht dies zu jeder Sekunden deutlich und spürbar, ohne dabei dramaturgisch überzukochen. Es sind vor allem die vielen stillen Momente, die ganz wunderbar funktionieren. Dass Budd z. B. mit der Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes, High-Rise) ausgerechnet die Person beschützen muss, die mit dafür verantwortlich war, dass er im Krieg durch die Hölle musste, ist nur eine Facette von vielen, die dafür sorgt, dass Bodyguard auch im Bereich des Dramas effizient und hoch spannend ist.

Es mag sein, dass die Serie manchmal über das Ziel hinausschießt, aber auch diese Momente werden konsequent dafür genutzt, das Netz aus Verrat und Täuschung zu erweitern und enger zu ziehen. Dass die Serie beim britischen Fernsehpublikum so gut angekommen ist, ist also keine Überraschung, sondern nur der Beweis, dass manchmal es eben doch Qualität ist, die sich durchsetzt.

Fazit

Staffel eins von „Bodyguard“ bietet knapp sechs Stunden dramatische Hochspannung und einen Hauptdarsteller, der vermutlich die Leistung seines Lebens abliefert. Wer auch nur ein wenig Interesse an qualitativ hochwertigen Thrillern hat, sollte sich diese Perle von Serie nicht entgehen lassen. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!

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