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Erwähnungen
Ist der Blockbuster durch Marvel/Disney und DC/Warner in Gefahr?
Von OnealRedux in Civil War im Kino
am Mittwoch, 29 Oktober 2014, 17:35 Uhr
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Während Marvel/Disney gestern einmal mehr mit seinem neuen Line-Up für Furore sorgte, und auch zuletzt Warner mit seiner kommenden Armada an Comic-Verfilmungen bei Fans Begeisterung auslöste und bei Skeptikern die Frage, ob denn Warner noch alle Sinne beisammen hat, stellt sich für mich mittlerweile eine ganz andere: Sehen wir uns kurz vor dem Zusammenbruch des modernen Blockbusters? Denn wenn wir in den nächsten insgesamt sieben Jahren mit weit über 30 Superhelden-Filmen regelrecht bombardiert werden (von Sony über 20th Century Fox hin zu Marvel und DC), bekommt das Kino, oder viel eher die Produktion des Films, ein Problem. Die „Höher-Weiter-Schneller“ Einstellung könnte zur Kernschmelze führen. Eine kleine Analyse:
Fangen wir beim eigentlichen Blockbuster an (wörtlich ziemlich lustig als „Wohnblock-Knacker“ übersetzt), der uns als Begrifflichkeit seit den 50er wie 60er Jahren begleitet. Oder viel eher: Seit „Der weiße Hai“ diesen Begriff prägte und mit „Star Wars“ schließlich gar ein regelrechter Hype ausgelöst wurde und bereits vor Kinostart klar war, dass Filme ein riesiger Kassenmagnet werden würden. Heute steht der Begriff vor allem für große Produktion mit einem hohen Budget und einer sehr ansprechenden Marketing-Kampagne (auch wenn der Begriff selbst sehr inflationär genutzt wird, gerade in Deutschland). Doch für noch etwas anderes steht der Begriff mittlerweile: Bombast-Kino. Denn während wir auf einen richtigen Blockbuster mit voller Sehnsucht warten, ist meist auch klar, dass uns hier ein Effekt- Action- oder visuelles Stück offenbart wird, welches regelmäßig jegliche Grenze des scheinbar möglichen sprengt. Auch Regisseuren wie Michael Bay sei Dank. Wenn die Fortsetzung dann nicht noch mehr Explosionen oder coole Kameraeinstellungen besitzt, dann wird es schnell langweilig. Warum? Nun, ganz einfach. Wo uns die Bekanntheit einholt, bekommen wir bei gar schon redundanter Kost eher das große Gähnen. Die Geschichte, nachvollziehbare und tiefe Charaktere, eine richtige Stimmung oder schlichtweg die Filmkunst an sich, rückt dabei gerne in den Hintergrund. So viel zur aktuellen Ausgangslage.
Nun haben wir bereits mit etlichen Marvel Filmen einen Einstand bekommen: „Avengers“ sorgte mit seiner Action, dem Kult-Nerd-Faktor, dem Humor und auch der Action für einen gewissen Standard, der zuvor bereits von „Iron Man“ und „Thor“ definiert wurde („Captain America“ zählt da eindeutig nicht dazu). Die Mission ist also klar: „Avengers 2“ muss dies nicht nur halten können, sondern gar noch toppen. Und ja, der Trailer zeigt bereits in kleinen Ansätzen, dass sich die Stimmung etwas ändern könnte und Ultron durchaus einen philosophischen Unterbau (wie in den Comics) bekommt. Doch noch ein Film hatte bei Marvel dafür gesorgt, dass wir als Zuschauer nun bestimmte Erwartungen haben. Und zwar „Guardians of the Galaxy“. Selten habe ich so im Kino gelacht und wurde, trotz einer sehr simplen Story, so perfekt im Kino unterhalten wie hier. Allerdings will noch jemand ein Stück vom Kuchen (welches schlichtweg Milliarden US-Dollar umfasst) abhaben. Warner. Und während „Man of Steel“ bislang (bis auf die Action – die aber aufgrund der fehlenden Tiefe für mich sehr ermüdend war) eher keine Konkurrenz darstellt, plant man großes. Ein Aufeinandertreffen von Batman und Superman? Geile Scheiße. Davon haben nicht nur Comic-Fans, sondern auch Film-Fans schon lange geträumt. Die Gefahr ist natürlich hoch, dass die Blase wie ein blasser Traum zerplatzt. Doch was ist, wenn es funktioniert? Wenn wir danach sogar noch einen coolen „Justice League of America“ serviert bekommen? Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Doch was ist, wenn es einfach gar keine Steigerung mehr braucht (in Sachen Qualität), diese aber einfach gesellschaftlich und politisch (von Studios und Produzenten) gefordert wird? Noch mehr Planeten müssen zerstört werden, ganze Städte im Superheldenkampf zerbröseln und am besten in „Avengers 3“ das ganze Universum dem Untergang geweiht sein. Und es geht auch einfach gar nicht anders.
Denn wenn wir in „The Dark Knight Rises“ noch einen strauchelnden Batman im Kampf gegen Bane gesehen haben, wird dies in Zukunft völlig uninteressant sein. Superman, Wonder Woman oder auch andere Helden würden Bane mit einem Fingerzeig in der Luft zerquetschen. Davon abgesehen, dass auch Batman nun in Sachen Coolness und Helden-Faktor deutlich aufgewertet werden wird. Es muss also ein Bösewicht wie Darkseid her. Marvel ist hier mit Thanos bereits deutlich weiter (immerhin einer der stärksten Gegner des Universums). Doch was dann? Loki ist bereits jetzt im Vergleich dazu eine kleine Hausnummer. Wo soll es enden? Die Gefahr ist groß, dass nicht nur das zukünftige Kino von solchen Produktionen bestimmt wird (ein Trend der bereits in den letzten Jahren zu sehen war und ist – Stichwort Indie-Film oder Blockbuster, sonst eben nichts. Ganz oder gar nicht), sondern der Zuschauer nach einigen Enttäuschungen (die definitiv kommen werden) so skeptisch wird, dass solche Filme eher gemieden werden. Eine Kernschmelze, dessen Konsequenzen ich nicht so richtig absehen kann. Zurzeit flüchten viele Regisseure in den Bereich der TV-Serien. Doch selbst da sind die Comics bereits angelangt, haben aber in Sachen Qualität noch einen sehr schweren Stand (bis auf „Arrow“).
Die aktuelle Entwicklung wird auf jeden Fall (weil es gerade so gigantisch ist, eine große Reichweite besitzt und der Kampf Warner und Disney schlichtweg ein Bürgerkrieg im Kino darstellt) unser Gefühl von Kino verändern. Unsere Erwartungen an bestimmte Filme und auch technisch neue Standards bringen. Doch wie sehen dann Filme in 20 Jahren aus? Werden wir mit „Transformers 10“ dann überhaupt noch hinter dem Ofen hervorgelockt werden oder wendet sich das Publikum eher mehr den Serien zu? Achtet mehr auf die Geschichte als die visuelle Pracht? Oder werden alle anderen großen Produktionen, die dieses eben nicht mehr leisten können, langweilig? Indie-Produktionen, Crowdfunding und direkt Veröffentlichungen über Streamingdienste (siehe „Tiger and Dragon 2“ auf Netflix) werden auf jeden Fall weiter wachsen.
Vielleicht sind die Zweifel aber auch komplett unbegründet und wir freuen uns im Jahre 2022 über „Avengers 4“ mit Spider-Man, X-Men und „Fantastic Four“. Oder noch besser: Marvel vs. DC?
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was ihr darüber denkt und wie die aktuelle Entwicklung weiter gehen wird?
Fangen wir beim eigentlichen Blockbuster an (wörtlich ziemlich lustig als „Wohnblock-Knacker“ übersetzt), der uns als Begrifflichkeit seit den 50er wie 60er Jahren begleitet. Oder viel eher: Seit „Der weiße Hai“ diesen Begriff prägte und mit „Star Wars“ schließlich gar ein regelrechter Hype ausgelöst wurde und bereits vor Kinostart klar war, dass Filme ein riesiger Kassenmagnet werden würden. Heute steht der Begriff vor allem für große Produktion mit einem hohen Budget und einer sehr ansprechenden Marketing-Kampagne (auch wenn der Begriff selbst sehr inflationär genutzt wird, gerade in Deutschland). Doch für noch etwas anderes steht der Begriff mittlerweile: Bombast-Kino. Denn während wir auf einen richtigen Blockbuster mit voller Sehnsucht warten, ist meist auch klar, dass uns hier ein Effekt- Action- oder visuelles Stück offenbart wird, welches regelmäßig jegliche Grenze des scheinbar möglichen sprengt. Auch Regisseuren wie Michael Bay sei Dank. Wenn die Fortsetzung dann nicht noch mehr Explosionen oder coole Kameraeinstellungen besitzt, dann wird es schnell langweilig. Warum? Nun, ganz einfach. Wo uns die Bekanntheit einholt, bekommen wir bei gar schon redundanter Kost eher das große Gähnen. Die Geschichte, nachvollziehbare und tiefe Charaktere, eine richtige Stimmung oder schlichtweg die Filmkunst an sich, rückt dabei gerne in den Hintergrund. So viel zur aktuellen Ausgangslage.
Nun haben wir bereits mit etlichen Marvel Filmen einen Einstand bekommen: „Avengers“ sorgte mit seiner Action, dem Kult-Nerd-Faktor, dem Humor und auch der Action für einen gewissen Standard, der zuvor bereits von „Iron Man“ und „Thor“ definiert wurde („Captain America“ zählt da eindeutig nicht dazu). Die Mission ist also klar: „Avengers 2“ muss dies nicht nur halten können, sondern gar noch toppen. Und ja, der Trailer zeigt bereits in kleinen Ansätzen, dass sich die Stimmung etwas ändern könnte und Ultron durchaus einen philosophischen Unterbau (wie in den Comics) bekommt. Doch noch ein Film hatte bei Marvel dafür gesorgt, dass wir als Zuschauer nun bestimmte Erwartungen haben. Und zwar „Guardians of the Galaxy“. Selten habe ich so im Kino gelacht und wurde, trotz einer sehr simplen Story, so perfekt im Kino unterhalten wie hier. Allerdings will noch jemand ein Stück vom Kuchen (welches schlichtweg Milliarden US-Dollar umfasst) abhaben. Warner. Und während „Man of Steel“ bislang (bis auf die Action – die aber aufgrund der fehlenden Tiefe für mich sehr ermüdend war) eher keine Konkurrenz darstellt, plant man großes. Ein Aufeinandertreffen von Batman und Superman? Geile Scheiße. Davon haben nicht nur Comic-Fans, sondern auch Film-Fans schon lange geträumt. Die Gefahr ist natürlich hoch, dass die Blase wie ein blasser Traum zerplatzt. Doch was ist, wenn es funktioniert? Wenn wir danach sogar noch einen coolen „Justice League of America“ serviert bekommen? Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Doch was ist, wenn es einfach gar keine Steigerung mehr braucht (in Sachen Qualität), diese aber einfach gesellschaftlich und politisch (von Studios und Produzenten) gefordert wird? Noch mehr Planeten müssen zerstört werden, ganze Städte im Superheldenkampf zerbröseln und am besten in „Avengers 3“ das ganze Universum dem Untergang geweiht sein. Und es geht auch einfach gar nicht anders.
Denn wenn wir in „The Dark Knight Rises“ noch einen strauchelnden Batman im Kampf gegen Bane gesehen haben, wird dies in Zukunft völlig uninteressant sein. Superman, Wonder Woman oder auch andere Helden würden Bane mit einem Fingerzeig in der Luft zerquetschen. Davon abgesehen, dass auch Batman nun in Sachen Coolness und Helden-Faktor deutlich aufgewertet werden wird. Es muss also ein Bösewicht wie Darkseid her. Marvel ist hier mit Thanos bereits deutlich weiter (immerhin einer der stärksten Gegner des Universums). Doch was dann? Loki ist bereits jetzt im Vergleich dazu eine kleine Hausnummer. Wo soll es enden? Die Gefahr ist groß, dass nicht nur das zukünftige Kino von solchen Produktionen bestimmt wird (ein Trend der bereits in den letzten Jahren zu sehen war und ist – Stichwort Indie-Film oder Blockbuster, sonst eben nichts. Ganz oder gar nicht), sondern der Zuschauer nach einigen Enttäuschungen (die definitiv kommen werden) so skeptisch wird, dass solche Filme eher gemieden werden. Eine Kernschmelze, dessen Konsequenzen ich nicht so richtig absehen kann. Zurzeit flüchten viele Regisseure in den Bereich der TV-Serien. Doch selbst da sind die Comics bereits angelangt, haben aber in Sachen Qualität noch einen sehr schweren Stand (bis auf „Arrow“).
Die aktuelle Entwicklung wird auf jeden Fall (weil es gerade so gigantisch ist, eine große Reichweite besitzt und der Kampf Warner und Disney schlichtweg ein Bürgerkrieg im Kino darstellt) unser Gefühl von Kino verändern. Unsere Erwartungen an bestimmte Filme und auch technisch neue Standards bringen. Doch wie sehen dann Filme in 20 Jahren aus? Werden wir mit „Transformers 10“ dann überhaupt noch hinter dem Ofen hervorgelockt werden oder wendet sich das Publikum eher mehr den Serien zu? Achtet mehr auf die Geschichte als die visuelle Pracht? Oder werden alle anderen großen Produktionen, die dieses eben nicht mehr leisten können, langweilig? Indie-Produktionen, Crowdfunding und direkt Veröffentlichungen über Streamingdienste (siehe „Tiger and Dragon 2“ auf Netflix) werden auf jeden Fall weiter wachsen.
Vielleicht sind die Zweifel aber auch komplett unbegründet und wir freuen uns im Jahre 2022 über „Avengers 4“ mit Spider-Man, X-Men und „Fantastic Four“. Oder noch besser: Marvel vs. DC?
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was ihr darüber denkt und wie die aktuelle Entwicklung weiter gehen wird?
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