Auch das Kinojahr 2019 hat uns wieder begeistern können, schöne Momente geschenkt, uns gefesselt und mit seiner Magie gefangen. Doch auch dies gehört wie jedes Jahr zum Rückblick: Der Nachruf. Ein schmerzlicher, der uns immer wieder wissen lässt, dass alles vergänglich ist, selbst der größte Ruhm bleibt davon nicht verschont. Nichts ist beständig, jeder von uns besitzt nur eine gewisse Zeit auf Erden. Umso tragischer dann, wenn Kindheitsstars vergehen, Helden sterben und scheinbar einzig ein tiefes Loch zurückbleibt. Dieser Tag widmet sich ganz den Verstorbenen:

Rutger Hauer (1944–2019) im Alter von 75

I've seen things you people wouldn't believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhäuser Gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain. Time to die. Blade Runner, Hitcher, Der Highway Killer, Nachtfalken u.v.m., wir werden dich vermissen.

Peter Fonda (1940–2019) im Alter von 79

Peter Fonda war der Sohn von Schauspiellegende Henry Fonda (Spiel mir das Lied vom Tod) und war der Bruder von Barbarella-Darstellerin Jane Fonda. Peter Fonda galt durch seine Beteiligung im Kultfilm Easy Rider als einer der darstellerischen Aushängeschilder der New-Hollywood-Bewegung. Einen Ruf, den er auch mit Rollen in Die wilden Engel und The Last Movie verfestigte. 2020 soll sein letzter Film Skate God erscheinen.

Agnès Varda (1928–2019) im Alter von 90

Mit Filmen wie Vogelfrei, Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7, Glück aus dem Blickwinkel des Mannes sowie dem 2017 entstandenen Augenblicke: Gesichter einer Reise ist es Ehrenoscar-Preisträgerin Agnès Varda mehrfach gelungen, Filmgeschichte zu schreiben. Im Zuge ihrer 60-jährigen Karriere ist es Varda gelungen, das Autorenkino maßgebend mitzugestalten. Nicht umsonst gilt die Grande Dame als Großmutter der Nouvelle Vague.Ihr letzter Film Varda by Agnès lief dieses Jahr auf der Berlinale.

Rene Auberjonois (1940–2019) im Alter von 79

Die meisten kennen Rene Auberjonois entweder aus Star Trek: Deep Space Nine als Odo oder eben aus Boston Legal als Paul Lewiston. Doch Auberjonois hat in seiner Vita insgesamt über 200 Credits zu verzeichnen. Viele Nebenrollen, doch vor allem auch als Voice-Actor. Auberjonois starb dieses Jahr an Lungenkrebs.

Peggy Lipton (1946–2019) im Alter von 72

Nach ihrer Karriere als Fotomodell, ging Peggy Lipton mit 17 nach Hollywood, um ein Star zu werden: Mit diversen Serienauftritten gelang ihr dies auch recht schnell. Am bekanntesten sind wohl ihre Rollen in Das Geheimnis von Twin Peaks, Twen-Police sowie Postman. Zuletzt war sie als Norma Jennings in der Fortführung von Twin Peaks zu sehen.

Bruno Ganz (1941–2019) im Alter von 77

Ganz war als Darsteller international bekannt und beliebt. So war er nicht nur in deutschsprachigen Produktionen zu sehen, sondern auch in ausländischen. Deswegen konnte er im Laufe seiner Dekaden umspannenden Karriere mit großen Filmemachern wie Wim Wenders, Francis Ford Coppola, Werner Herzog, Jonathan Demme, Lars von Trier, Sally Potter oder Ridley Scott zusammenarbeiten.

Danny Aiello (1933–2019) im Alter von 86

Léon - Der Profi hat einen Freund verloren war die Überschrift zu seinem Tod am 12.12.2019. Doch Danny Aiello war mehr als nur ein Nebendarsteller: Mit seiner Rolle in Do the Right Thing war er sogar für den Oscar nominiert. Und auch in Der Pate 2 war er zu sehen. Gerne spielte er den fiesen Mafiosi. Doch viel lieber Sang Aiello und veröffentlichte über sein Leben hinweg unzählige Alben.

Cameron Boyce (1999–2019) im Alter von 20

Der Tod von Cameron Boyce ist wohl einer der tragischsten des Jahres: Während seine Karriere dank der Descendants-Filme (Teil 3 erschien dieses Jahr) sowie der Serien Mrs. Fletcher und Paradise City im Aufschwung war, sorgte sein Leiden an Epilepsie für ein frühzeitiges Ende. Am 06.07.2019 starb Boyce an einem nächtlichen Krampfanfall.

Doris Day (1922–2019) im Alter von 97

Sie gehörte zu den großen Ikonen der goldenen Hollywood-Ära: Durch ihre Auftritte in Filmen wie Bettgeflüster, Ein Pyjama für zwei und Ein Hauch von Nerz avancierte Doris Day in den 1950er und 1960er Jahre zu einer der gefragtesten Darstellerinnen im komödiantischen Bereich. Dass die aus Cincinnati stammende Day aber nicht nur lustig sein konnte, bewies sie mit Auftritten in Hitchcocks Der Mann, der zuviel wusste oder oder Mystery-Krimi Mitternachtsspitzen.

Luke Perry (1966–2019) im Alter von 52

Seinen Durchbruch als Darsteller gelang Perry in den 1990er Jahren durch die Serie Beverly Hills, 90210. Dort verkörperte er den rebellischen Dylan McKay. Und dank seiner Rolle in Riverdale war Perry auch wieder vollends zurück im Serien-Hype. Doch im Alter von 52 Jahren verstarb Perry dieses Jahr aufgrund eines massiven Schlaganfalls.

Peter Mayhew (1944–2019) im Alter von 74

Grrrrr…. viel mehr haben wir von Peter Mayhew meist gar nicht gehört auf der Leinwand. Immerhin ist seine bekannteste Rolle die von Chewbacca. Seinen letzten Auftritt hatte Mayhew dabei in Star Wars - Episode VII: Das Erwachen der Macht. Abseits des Filmgeschäfts engagierte sich Mayhew für Opfer von Traumata. Er starb dieses Jahr an einem Herzinfarkt.

Katherine Helmond (1929–2019) im Alter von 89

In ihrer Karriere bekam Katherine Helmond insgesamt zwei Golden Globes mit Wer ist hier der Boss?. Und ja, die Rolle der Mona Robinson in den 80er Jahren ist wohl die bekannteste von Helmond. Doch auch abseits davon, brillierte sie in Filmen wie Overboard - Ein Goldfisch fällt ins Wasser und Brazil. Zuletzt lieh sie Lizzie in Cars ihre Stimme. 

Albert Finney (1936–2019) im Alter von 82

Dem jüngeren Publikum ist Albert Finney vor allem dank der Bourne-Filme in Erinnerung, wo er den Erfinder des Treadstone Programms Dr. Albert Hirsch spielte. Allerdings war Albert Finney auch insgesamt fünf Mal für den Oscar nominiert: Tom Jones - Zwischen Bett und Galgen, Mord im Orient-Express, Ein ungleiches Paar, Unter dem Vulkan und Erin Brockovich.

Robert Forster (1941–2019) im Alter von 78

Jackie Brown, The Descendants, Olympus Has Fallen - Die Welt in Gefahr oder Mulholland Drive: Die Liste von Auftritten von Robert Forster ist ebenso lang wie überraschend. Mit der Oscar-Nominierung zu Jackie Brown etablierte sich Forster als starker Charakterdarsteller. Meist waren seine Rollen ernst, bedächtig und kraftvoll. In über 180 Filmen und Serien war Forster zu sehen.

Rip Torn (1931–2019) im Alter von 88

Er brachte Verlierern Dodgeball bei und war der Chef der Men in Black: Torn war nie ein großer Star, aber ein beliebter Nebendarsteller. Vor allem als Dodgeball-Coach Patches O’Houlihan in der Kultkomödie Voll auf die Nüsse sowie als Z, den Chef der Men in Black, war er einem breitem Publikum bekannt. Leider hatte Torn immer wieder mit Alkoholproblemen zu kämpfen. Nachdem er 2010 bewaffnet und betrunken eine Bank betrat, war seine Karriere allerdings vorbei.

Sid Haig (1939–2019) im Alter von 80

Haig war nie ein Superstar, aber vor allem für Genre-Kenner war er ein bekanntes Gesicht in vielen kleinen und größeren Rollen, nicht zuletzt durch seine Zusammenarbeit mit Rockmusiker und Regisseur Rob Zombie. Mit ihm drehte er Haus der 1000 Leichen, The Devil's Rejects, Halloween, The Lords of Salem und zuletzt 3 From Hell, der am 27. September in den deutschen Kinos zu sehen ist. Haig war aber auch in Jackie Brown und Kill Bill: Volume 2 von Quentin Tarantino zu sehen.

Max Wright (1943–2019) im Alter von 75

Wright gehörte zu den Darstellern, die auf ewig mit einer Figur verbunden werden. Von 1986 bis 1990 spielte er den Familienvater Willie Tanner in der Sitcom Alf. Die Serie war weltweit ein großer Hit, auch hier in Deutschland. Bereits während der Dreharbeiten hatte Wright wohl damit zu kämpfen, dass er als Darsteller stets im Schatten Alf-Puppe stand. Seinen Frust soll er mit Alkohol und Drogen bekämpft haben. Vor seiner großen Rolle in Alf war Max Wright auch in einigen Kinoproduktionen zu sehen, darunter Hinter dem Rampenlicht, Reds, American Eiskrem und Soul Man.

Ron Leibman (1937–2019, Garden State), Robert Walker Jr. (1940–2019, Easy Rider), Caroll Spinney (1933–2019, Sesamstraße), Lisa Sheridan (1974–2019, FreakyLinks),  Joan Staley (1940–2019, Hawaiian Eye), Julie Adams (1926–2019, Der Schrecken vom Amazonas), Michael J. Pollard (1939–2019, Bonnie und Clyde), Aron Eisenberg (1969–2019, Star Trek: Deep Space Nine), Jan-Michael Vincent (1945–2019, Airwolf), Stephanie Niznik (1967–2019, Star Trek: Der Aufstand), Carol Lynley (1942–2019, Die Höllenfahrt der Poseidon), Denise Nickerson (1957–2019, Charlie und die Schokoladenfabrik), Billy Drago (1945–2019, Die Unbestechlichen), Dick Miller (1928–2019, Gremlins - Kleine Monster), Nancy Gates (1926–2019, Planet des Grauens).

Tägliches Gewinnspiel: Die heutige Frage für das täglich Gewinnspiel lautet: Das Jahr 2019 hat uns viele Berühmtheiten und Idole genommen, sei es nun im Film, Fernsehen, Musik, Politik oder einem anderen Bereich. Welcher prominente Tod hat euch besonders überrascht oder getroffen und wen werdet ihr vermissen? Zu gewinnen gibt es heute dank der Unterstützung von Koch Films eine von insgesamt drei BDs von Lucia und der Weihnachtsmann!

Gesamt Gewinnspiel: Wenn ihr bei der Gesamtverlosung mitmachen wollt, dann beantwortet folgende Frage und schickt diese am Ende gesammelt an uns: Welche bekannte Filmrolle hätte Rutger Hauer beinahe 1987 übernommen?

Autor: Thomas Repenning