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Ennio Morricone earBOOK

OnealRedux

Von OnealRedux in Ennio Morricone earBOOK - Kritik

Ennio Morricone earBOOK
Ennio Morricone gehört ohne Zweifel zu den größten Komponisten unserer Zeit. Immerhin hat kaum ein anderer so stark aktuelle Künstler wie die derzeitige Popkultur beeinflusst, wie der italienische Maestro. Umso schöner ist es da, dass nun mit dem neuen earBOOK Ennio Morricone (Fotobildband inkl. 4 Musik- CDs) von Edel Germany der Meister der Filmmusik ein würdiges Denkmal erhält. Warum Meister? Nun, immerhin hat Morricone seit 1961 die Filmmusik für mehr als 350 Kinofilme komponiert. Zwar werden heute vor allem die Italowestern, hier vor allem rund um Sergio Leone ("Für eine Handvoll Dollar", "Es war einmal in Amerika"), als sein Schaffenswerk bezeichnet, doch hinter dem bodenständigen wie immer noch sehr agilen Komponisten (der dieses Jahr durch Deutschland tourt) steckt weit mehr, als es auf den ersten Blick scheint.



Um hier etwas mit dem Mysterium Morricone aufzuräumen, und auch als Objekt für Sammler wie Fans, dient hier das nun erschienene earBOOK. Denn das nicht zu unterschätzende Buch (welches vor allem von seiner Größe überzeugt), bietet über den 84-Jährigen einen umfassenden Einblick sowie eine würdige Hommage, die neben imposanten Filmbildern, Postern sowie Selbstportraits, auch eine Menge Informationen parat hält. Doch vor allem: Seine hervorragenden wie stilprägenden Kompositionen. Von "Für eine Handvoll Dollar" (1964) über "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968) hin zu eher unbekannten Werken wie "Frantic", "Sahara" oder "Die Bankiersfrau". Die insgesamt vier CDs, die bislang so niemals in einem einzigen Werk erschienen sind, bieten die komplette epochale wie wunderschöne Bandbreite, die Morricone zu bieten hat. Eine Sammlung die zum träumen, entfliehen sowie entspannen einlädt.



Das  Morricone unterdessen auch heute nichts von seiner Faszination verloren hat, beweist sein Einsatz in Filmen wie "The Best Offer - Das höchste Gebot", "Love Story" oder "Die Unbekannte". Und abseits eigener Kompositionen, wird der italienische Meisterkomponist auch viel zitiert: Zuletzt etwa in Gore Verbinskis "Lone Ranger" oder Quentin Tarantinos (der ein großer Fan ist) Southern "Django Unchained". Während so Metallica ("Ecstasy Of Gold") gar Morricone in Konzerten zitiert und The Prodigy mit "The Big Gun Down" einen exzellenten Beat hinlegt, beeinflusste er über die Jahre hinweg Erfolgskomponisten wie Hans Zimmer, Klaus Badelt und Marco Beltrami.



Natürlich bietet der Bilderband weit mehr als nur Musik: Viel mehr Inhalte, die seine Werke in besonderem Licht erstrahlen lassen. Und gerade hier bietet besonders die künstlerische Gestaltung für Fans eine wahre Augenweide. Egal ob Hochglanzbilder alter Filmhelden oder fantastisch gezeichneter Poster der damaligen zeit. Somit bietet das Buch 136 Seiten wundervoller visueller Anekdoten. Jedoch bleibt dies nicht ohne Kritik: Denn während die Bilder par excellence sind, bieten die Texte eine wissenschaftliche Ausrichtung, die vielen Lesern verwehrt bleiben wird. Zwar ist die avantgardistische wie philosophische Interpretation für Wissenschaftler ein Kleinod, doch der Rest der Leser wird aufgrund schwerwiegender verschachtelter Sätze schnell die Lust am Lesen verlieren. Nicht nur das: Die oftmals grobschlächtige intellektuelle Art wirkt aufgezwungen, sodass die Texte schnell links liegen gelassen werden. Kleinere Fehler wie falsch geschriebene Namen (Oscar Welles statt Orson Welles) oder falsch betitelte Bilder, schmälern schließlich das Gesamtbild merklich. Doch da es hier hauptsächlich um Musik geht, dürfen diese Schwächen für Sammler gerne übersehen werden.

Fazit

Das Ennio Morricone earBOOK richtet sich klar an Fans wie Sammler, die ihrem Komponisten endlich ein Stück näher kommen wollen. Doch das ganze hat auch seinen Preis: Und damit ist nicht nur der reale gemeint, sondern auch ein Essay, welches schnell unüberwindliche Barrieren offenbart. Dies zusammen mit kleineren Fehlern, trübt das Gesamtbild. Optisch und akustisch dagegen, ist das earBOOK dagegen über jeden Zweifel erhaben. Daher gehört dieses Buch in jede Sammlung über den italienischen Komponist.


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