Die faszinierende Titelfigur der bizarren Mischung aus Gothic und Kitchen-Sink-Drama übersteht sogar Josephine Deckers exaltierte Inszenierung einer reißerischen Story an der Grenze zum Groschenroman. Während Jackson eine Neuevaluierung als brillante Literaturpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts erfährt, propagiert die Regisseurin das chauvinistische Konstrukt der hässlichen, verkappt lesbischen Neurotikerin. Deren Schaffenskraft entspringt statt Genie gespenstischen Visionen ohne Schauer und soziologischen Subtext. Atmosphärisch ist allein Elisabeth Moss Porträt einer Literatin, die niemand gebührend achtet - am wenigsten Decker.