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Low Winter Sun - Serienkritik

Stu

Von Stu in Low Winter Sun - Serienkritik

Low Winter Sun - Serienkritik Bildnachweis: © Studio Hamburg / AMC

Der amerikanische Kabelsender AMC war auf der Suche nach einer neuen Drama-Serie, die einen ähnlichen Prestige-Wert generieren kann wie ihr damaliges Flaggschiff „Breaking Bad“. Mit „Low Winter Sun“ schien die Suche beendet zu sein. Als die Geschichte von Walter White sich dem sicheren wie erfolgreichen Ende näherte, feierte „Low Winter Sun“, ein Remake einer britischen, gleichnamigen Mini-Serie, ihre Premiere. Zunächst schalteten genug Zuschauer ein, doch bereits bei der zweiten Folge zeichnete sich ab, dass AMC mit der Geschichte der beiden Cops Frank Agnew und Joe Geddes doch keinen Hit landen würde. Nach acht weiteren Folgen war die Gewissheit da: „Low Winter Sun“ konnte die Erwartungen des Senders nicht erfüllen. Keine zweite Staffel wurde in Auftrag gegeben. AMC bleibt zwar immer noch „The Walking Dead“, wirklich egal war das Versagen von „Low Winter Sun“ den Verantwortlichen aber gewiss nicht. Nun kann man sich in Deutschland, nachdem die Serie auf zdf_neo versendet wurde, auf DVD und Blu-ray selbst ein Bild darüber machen, ob dieser Flop ein verdienter oder ein unrechtmäßiger war.

im Zentrum von „Low Winter Sun“ stehen die beiden Cops Frank Agnew (Mark Strong, der bereits im britischen Original diese Rolle spielte) sowie Lennie James (bekannt als Morgan aus „The Walking Dead“) als dessen Kollege Joe. Die beiden haben soeben einen korrupten Kameraden umgebracht, damit dieser sie nicht durch einen etwaigen Verrat ans Messer liefern kann. Die Tat sowie die Vertuschung scheinen perfekt ausgearbeitet und durchgeführt zu sein. Alles sieht nach einem Suizid aus, doch kein Plan ist frei von Fehlern und so ist es Frank höchst selbst, der von seinem Vorgesetzten den Befehl erhält, den Mord an seinem Kollegen zu untersuchen. Aber nicht nur er und Geddes bringt der Mord in Schwierigkeiten. Auch in der Unterwelt von Detroit reißt er ein großes Loch ins Machtverhältnis.

Die Agenda von „Low Winter Sun“ ist bereits nach wenigen Minuten der Pilotfolge klar: es gibt keine Hoffnung. Hier ist alles düster, dreckig, pessimistisch. Alles ist dem sicheren Untergang geweiht. Hat man dies erstmal erkannt, lässt es sich an einer Hand mit zwei Fingern abzählen, welche Richtung die Serie einschlagen und beibehalten wird. Das wäre an sich nicht verkehrt, aber „Low Winter Sun“ macht es sich zu einfach mit seiner Geschichte und seinen Charakteren. Das britische Original umfasst zwei Folgen in Spielfilmlänge, das US-Remake nun bietet zehn Episoden á 45 Minuten. Was also im Original wahrscheinlich schnell auf dem Punkt kam, verkommt bei AMC zur bräsigen Depressions-Schau mit Krimikern, die zu jedweder Zeit symbolisiert, dass doch eh alles verloren und verdorben ist. Dass dabei Detroit als Handlungsort auserkoren wurde, die einstige Industrie-Metropole der Vereinigten Staaten, macht da durchaus Sinn, aber mehr als immer wieder den gleichen, toten Optimismus aus dem Grab zu zerren, nur um ihn wenig später wieder zu begraben ist dramaturgisch wie spannungstechnisch alles andere als effizient.

Technik und Extras: Für unsere Rezension stand uns die DVD von Studio Hamburg Enterprises zur Verfügung. Bild und Ton sind insgesamt okay. Die grauen Bilder, die die Serie nutzt, kommen auf den drei Discs gut zur Geltung. Ein Fest der Schärfe sollte man allerdings nicht erwarten. Der Sound wirkt dagegen eher zweckmäßig. Absolut enttäuschend ist dagegen das Fehlen von wirklichen Extras.

Fazit: Zehn Episoden voller Korruption, Düsternis, Ausweglosigkeit und Verdammten. „Low Winter Sun“ wirkt wie der Versuch in die Fußstapfen der Kultserie „The Shield“ zu treten. Doch dafür ist mehr nötig als längst plattgetrampelte Pfade zu beschreiten, ohne zumindest den Versuch einer neuen Wegfindung zu unternehmen. „Low Winter Sun“ ist reinrassiger, moderner, amerikanischer Crime Noir ohne Raffinesse.

Wertung: 4 von 10

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