Zum unablässigen Großstadtrhythmus Mumbais entwickelt sich aus der zaghaften Anknüpfung zweier Fremder in der Fremde ein subtiler Dialog über Identität, Entfremdung und Selbstbehauptung unter dem beständigen Druck ökonomischer Unsicherheit. In ihrem feinsinnigen Debüt verzichtet Anuparna Roy bewusst auf laute dramaturgische Töne und lauscht stattdessen auf eine Partitur aus Blicken und kleinen Gesten. Der Raum wird zum Resonanzkörper sozialkritischer Zwischentöne, die spätkapitalistische Härte, migrantische Marginalisierung und anonymisierte Kommunikation kritisch beleuchten. Das differenzierte Schauspiel der Hauptdarstellerinnen enthüllt die verborgene Kraft zweier unscheinbarer Kämpferinnen des Alltags.