Von OnealRedux in Moviebreak Monatsrückblick: April
am Samstag, 09 Mai 2015, 10:13 Uhr
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1. Meine Highlights des Monats:
Staffel 4 von Shameless gehört zu den wohl besten Seasons, die ich je in meinem Leben gesehen habe.
Höhere Gewalt ist, ähnlich wie David Finchers „Gone Girl – Das perfekte Opfer“, eine resistente Beziehungssatire. Statt Hollywood-Chic gibt es hier klare, aufgeräumte aber stetig faszinierende, ja doppeldeutige Bilder, die zusammen mit dem Geschehen eine fast schon universelle Einheit bilden. Zusammen ergibt das ein grandioses Sehvergnügen, über welches man auch als kinderloser Single gewiss herrlich nachgrübeln kann, denn die Frage nachdem eigenen Heldentum ist näher als man denkt
2. Meine Flops des Monats:
Halo: Nightfall. An alle "Halo"-Fans, die ich auf diese 70 Mio. Dollar-Verschwendung gefreut haben: Ihr wurdet betrogen. Tut mir echt leid für euch.
Fast 7: Die Action ist so überlebensgroß, dass wohl selbst Zack Snyders „Man of Steel“ sich beim Angucken fragt, ob das nicht vielleicht etwas zu übertrieben ist. Ja, ist es. Aber Action-Novize James Wan hat das alles sehr fachgerecht in Szene gesetzt - auch wenn die ständig genutzte Butts&Boobs-Ästhetik unangenehme Fremdscham-Momente bei mir generierte. Wen das anspricht wird alleine schon deswegen 135 Minuten Spaß im Kino haben. Mich hat es eher kalt gelassen, auch die Actionsequenzen drückten mich zwar dank dröhnendem Sound in den Sitz, aber wirklich gefesselt haben sie mich eher selten. Ich glaube in den letzten Jahren hab ich einfach zu viel Ultra-Zerstörung im Blockbusterkino gesehen. Im siebten Teil gibt es zwar wieder allerhand Actionmomente, die gigantisch daher kommen, aber dieser ständige Drang alles zu überbieten was es bisher gab empfand ich als eher ermüdend. Das Gleiche gilt übrigens auch für das Geschwafel zum Thema Familie. War in den Vorgängern schon Quark und es bleibt auch Quark – tragischer Todesfall hin, tragischer Todesfall her.
From Dusk Till Dawn – The Series (Staffel 1) Rodriguez scheint wirklich nach jedem Strohhalm zu greifen. Jetzt präsentiert er uns (und wohl vor allem seinem Ego) voller Stolz, was passiert wenn man einen fetzigen, kurzweiligen, leidenschaftlichen Film so ausdehnt, weiter- und umerzählt, dass alles was das Original ausmachte so zerdehnt, zerkaut und zerfasert wird, dass nichts, aber auch wirklich gar nichts mehr von der frechen wie effektiv simplen Mentalität übrig bleibt. Wer (wie ich) gehofft hatte, dass es dann wenigstens im Titty Twister zur Sache geht, der sollte diese Hoffnung lieber ein paar Vampiren zum Fraß vorwerfen. Es wird gewiss ein humanerer Tod sein, als sich weiter damit zu quälen, wie Rodriguez hier nicht nur seinen eigenen Status anpinkelt, sondern auch seinen eigenen Kultfilm ordentlich ans Bein kotet.
3. Diesen Film hab ich nach langer Zeit wieder gesehen:
El Mariachi, Robert Rodriguez 7.000$ Spielfilm-Debüt. Immer noch beeindruckend, aber immer noch kein guter Film.
4. Meine aktuelle Lieblingsserie:
Hier würden jetzt Die Sopranos stehen, doch nach der Sichtung von Shameless-Staffel 4 will es hier noch einmal sagen: Die aktuell beste Serie im TV ist Shameless. Basta!
Meine Mutter hat eine Flasche Wein, die sie 3 Tage vor meiner Geburt gekauft hat, im Keller stehen. Seit dem ich das weiß, will ich unbedingt wissen wie der schmeckt.