Erwähnungen
Rückblick Stu
Von Smooli in Moviebreak Monatsrückblick: Oktober
am Donnerstag, 05 November 2015, 14:06 Uhr
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1. Meine Highlights des Monats:
„Steve Jobs“ beweist was man mit einem guten Drehbuch, tollen Akteuren und einer versierten Regie erreiche kann: Ein energiegeladener und forscher Film, dessen Kraft und Qualität teils sogar berauschende Züge annimmt. Es sollte nur klar sein, dass „Steve Jobs“ kein Biopic ist, sondern ein unglaublich redseliges, treibendes und vitales Charakterdrama
"The Visit": Für mich wahrscheinlich die größte Überraschung des bisherigen Kinojahres: Ein kolossaler Humbug den Shyamalan hier in feinster "Fuck you"-Attitüde auf die Zuschauer hetzt, aber auch ein Film der herrlich frei und unangepasst zu seinem Genre steht und dennoch teilweise wirklich herausragende Schauerszenen anbietet - die immer wieder von einem abseitigen Humor durchdrungen sind. „The Visit“ ist ein Spiel mit den Erwartungen und Shyamalan spielt nicht gerade fair, dafür aber effektiv
Mit „Pan“ entwirft der Brite Joe Wright einen wilden und hochgradig eskapistischen Budenzauber mit sättigendem Ambiente. Hier ist alles zu dick aufgetragen und die Geschichte holpert sich mehr zum Ende als alles andere. Aber diese reinrassige Hemmungslosigkeit die Wright hier teils kompromisslos walten lässt kommt dem traumhaften Charaktere Nimmerlands dabei erstaunlich nahe und hievt „Pan“ auf eine erstaunlich vielseitige wie auch überaus unterhaltsame Ebene, in der Piraten Songs der Ramones jaulen und Hugh Jackman inbrünstig in der Rolle eines schurkischen Bonvivant aufgeht.
2. Meine Flops des Monats:
The Last Witch Hunter: Die dargestellte Welt ist dabei natürlich zusammengesetzt aus diversen Versatzstücken anderer Werke, aber dennoch wirkt sie – zumindest zu Beginn – interessant, weil ihr etwas Schroffes und Erdiges zu Grunde liegt. Sobald der Film dann allerdings in unsere Gegenwart wechselt war es das dann mit dem Flair. Regisseur Breck Eisner und Kameramann Dean Semler erschaffen zwar immer wieder kurze Bilder, die wirklich Atmosphäre generieren und auch transportieren, nur länger als ein paar Momente hält dies nie an. Danach gibt es wieder ein Optik- und Effektfest, was sich gut und gerne als inspirationslose Dutzendware beschreiben lässt, da „The Last Witch Hunter“ nur Genre-Standards aneinanderreiht und dies alles noch in eine sehr statisch erzählte Handlung presst, die dazu keinerlei wirkliche Abwechslungen bietet und sich dabei auch noch erstaunlich ernst nimmt
Crimson Peak: Die laue Geschichte sowie die Fokussierung auf billige Schocks sind maßgeblich für das Scheitern von Del Toros „Crimson Peak“ verantwortlich – da hilft dann auch das schönste Setting nichts. Aber auch die auf Autopilot agierenden Darsteller sind unterstützend dabei den Gruselfilme mit romantischem Einschlag in Richtung Enttäuschung zu zerren: Tom Hiddleston verkommt als schlaffer Dandy zur Witzfigur, Jessica Chastain hakt alle Punkte der Antagonisten-Checkliste ab, während Charlie Hunnam – selbst wenn er im Bild ist – nicht wirklich anwesend erscheint. Und Hauptdarstellerin Mia Wasikowska? Nun die säuselt, erschreckt und tippelt sich durch den Film und bleibt so blass, dass es ein Anschein hat, sie sei der einzig wahre Geist, den es im Film zu sehen gibt
Cooties: Nachdem Filme wie Ruben Fleischer „Zombieland“ oder Edgar Wrights Meisterwerk „Shaun of the Dead“ vielen in Erinnerungen gerufen haben, dass man sich der Thematik der Zombies durchaus auch mit Witz und Tempo behandeln kann, machten es ihnen viele nach. Selbst in Kuba entstand mit „Juan of the Dead“ eine Zombiecomedy. Problem: Die wenigsten davon konnten auch nur annährend eine wirklich neue Sicht auf den Kampf der Lebenden gegen die wandelnden Toten generieren. Der letzte Film der dies vermochte war „Fido“ und das war 2006. „Cooties“ tut zwar so, als wäre der frisch, frech und neuartig wäre, aber mehr als Lauwarmes noch einmal aufzuwärmen macht er nicht. Mag sein, dass sein helle Familienfilm-Optik ihn von anderen Filme ähnlicher Couleur abhebt, inhaltlich liegt er jedoch brach. Egal ob die öden, überzeichneten Figuren oder die auf absurd getrimmten Actionszenen, alles wirkt zu bekannt und vor allem zu statisch
3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:
Das Cabinet des Dr. Caligari: Vielleicht ist der wahre Horror, der echte Grusel bei „Das Cabinet des Dr. Caligari“ nicht so sehr die dämonisch wirkende Titelfigur, sondern die Prämisse des Films, die mit expressionistischen Eifer und einem scharfen Blick die menschlichen Makel und Verfehlungen offen legt. Ähnlich wie etwa bei einigen Filmen von Tim Burton oder Guillermo Del Toro ist es die Normalität, das Spießbürgertum, die die eigentlichen Freaks und Monster sind. Robert Wiene hatte dies bereits 1920 erkannt und es mit „Das Cabinet des Dr. Caligari“ kinematographisch festgehalten, inklusive der schaurigen Gewissheit, dass vieles in dem Werk grotesk verzerrt ist, außer die Gesellschaft, die so scharfzüngig wie authentisch präsentiert wird
4. Meine aktuelle Lieblingsserie:
Okay, „Wayward Pines“ ist der totale Humbug. Ein absoluter Schwachsinn, der alle drei Episoden seine Ausrichtung verschiebt und sich einen feuchten Furz darum schert, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. Das ist total Ballaballa, wird aber mit Hingabe und Akribie durchgeführt und ist – so ganz nebenbei – auch echt ziemlich packend. Irgendwann hab ich es sein lassen zu ergründen was M. Night Shyamalan mit der Serie eigentlich erreichen wollte und habe sie stattdessen einfach nur genossen. Ein herrlicher Unfug, in dem die Paranoia den Menschenfressern von „The Descent“ gute Nacht sagt, während der Mad Scientist die „Truman Show“ guckt und die „Kinder des Zorns“ für Bio büffeln. Ernsthaft, hat mir echt gut gefallen. Nach „The Visit“ ein weiterer Grund für mich M. Night Shyamalan wieder gern zu haben.
5. Was ich im November gucken möchte:
Spectre, Arlo & Spot, Panem-Finale und hoffentlich noch vieles mehr
6. Das habe ich zuletzt gedacht:
Wenn der Hype um "Star Wars: Das Erwachen der Macht" vorbei ist, beginnt der Hype zu "Star Wars: Rogue One"
7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:
Auf meine PS4 warten und überlegen was ich zuerst spielen soll. Gut, es wird eh "MGS5", aber danach? Wahrscheinlich "The Witcher3"
8. Was mich demnächst beschäftigen wird:
Siehe "Was ich aktuell neben Moviebreak mache"
9. Der Monat Oktober in einem Wort:
Shyamalan
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