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OSS 117 TRILOGIE – KRITIK

Macky

Von Macky in OSS 117 Trilogie – Kritik

OSS 117 TRILOGIE – KRITIK Bildnachweis: © Koch Films

Inhalt

OSS 117 ist der Decknames des Geheimagenten Hubert Bonisseur de La Bath, der im Jahre 1949 sein Debüt in dem Roman Tu parles d'une ingénue von Jean Bruce feierte. Nach 87 weiteren Geschichten aus der Feder des Erfinders, 143 Romanen von seiner Frau Josette Bruce sowie 23 Büchern von seiner Tochter und ihrem Ehemann folgten zahlreiche Verfilmungen der Figur. 2006 drapierten Regisseur Michel Hazanavicius und Schauspieler Jean Dujardin, die Jahre später die oscarprämierte Komödie The Artist auf die große Leinwand brachten, die Figur in ein neues Gewand, indem sie sie zum hauptverantwortlichen Akteur einer Parodie umgestalteten. 2009 versorgte das Duo Fans des komödiantischen Agenten-Spektakels mit einer Fortsetzung, bevor 2021 unter der Regie von Nicolas Bedos (Die Poesie der Liebe) der dritte Ableger erschien. Das Box-Set vereint nun alle drei Abenteuer des tollpatschigen Titelhelden. 

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Kritik

Ignoranz, Egoismus und fehlendes Feingefühl. Eitelkeit, ein exorbitantes Selbstbewusstsein und ein Ego, das selbst James Bond in den Schatten stellt. Er ist Sexist, Rassist, Antisemit sowie die homophobe Verkörperung toxischer Männlichkeit zugleich. Das ist Frankreichs bester Agent: Hubert Bonisseur de La Bath, alias OSS 117. Als Egozentriker ersten Grades stolpert er in seinen drei Abenteuern OSS 117 – Der Spion, der sich liebte, OSS 117 – Er selbst ist sich genug und OSS 117 – Liebesgrüße aus Afrika durch die kulturelle Vielfalt von Rio, Ägypten sowie Afrika und tritt mit jedem Schritt in mehr Fettnäpfchen als er Beine hat. Was nach der Hölle auf Erden klingt, entpuppt sich als bitterböse wie auch äußert nuancierte Persiflage auf das Genre des Agentenfilms, die sich keiner Witzelei scheut – so böse sie auch sein mag.  

Mit den zahlreichen Anspielungen auf bekannte Genrevertreter sowie dem ulkigen in massig Ungeschicktheit getränkten Humor wirkt der gute alte Hubert wie der französische Spross von James Bond, der von Frank Drebin adoptiert und großgezogen wurde. Die ausgeklügelten Gags sind größtenteils so treffsicher, wie der Geheimagent im Umgang mit seiner Walther PP und dermaßen politisch inkorrekt, dass sich nahezu jede Situation als wahres Fremdscharbad offenbart. Selbst wenn der jüngst erschienene dritte Ableger nicht gänzlich an das Niveau der beiden Vorgänger herankommt, ist Jean Dujardin (The Artist) als titelgebender Held eine komödiantische Wucht. Mit einer Körpersprache, die an einen klamaukigen Sean Connery erinnert und seiner vermeintlich eloquenten Art sowie seinem Pseudo-Charme macht er jeden seiner Auftritte zur Solo-Show im Kabinett der kuriosen Fehltritte.

Mit dem Box-Set der OSS 117-Trilogie erhalten Fans des selbstverliebten Superschussels zudem ein buntes Spektrum an Extras. Neben klassischem Zusatzmaterial wie einem Audiokommentar von Regisseur Michel Hazanavicius und Hauptdarsteller Jean Dujardin ergänzt die 67-minütige Dokumentation zu den Dreharbeiten des Erstlings namens Keine Ferien für OSS 117 die Extra-Palette. Mehr Behind-the-scenes-Material gibt es mit dem Making-of zu den ersten beiden Filmen und den Outtakes zu Teil zwei. Obendrein bietet die Box mit Frikadellen und falsche Bindungen sowie Gaumont Wochenschau: Weltnachrichten weitere Häppchen für die Lachmuskeln. Wer von den Filmen nicht genug bekommen kann, wird hier dementsprechend gut versorgt.     

Technischer Part

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Zusammen kommen alle drei Spielfilme auf eine Laufzeit von 315 Minuten. Optisch überzeugen die Filme mit scharfen Bilder (2.35:1) und einem klaren Sound DTS-HD Master Audio 5.1). Mit mehr als drei Stunden an Bonusmaterial fallen die Extras zudem besonders üppig aus.  




Fazit

Die "OSS 117"-Filme paaren Situationskomik und Slapstick-Einlagen mit einem Höchstmaß an politischer Inkorrektheit. Diese brisante Mixtur erweist sich dabei als überaus feinfühlige Parodie mit der Garantie zum Dauergrinsen. Eine urkomische Blödelbarden-Parade irgendwo zwischen James Bond und Die Nackte Kanone – die hierzulande mit Oliver Kalkofe zudem einen wahnsinnig talentierten Herren hinterm Mikrofon und Dialogbuch zu verzeichnen hat. Für Fans der Filme allein wegen der Extras ein Muss!

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