Wenige Filme - noch weniger für jüngeres Publikum - wagen eine so direkte und differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Pädophilien wie Steve Baches tatsacheninspiriertes Täterprofil. Das versucht abseits plakativer Polarisierung aufzuzeigen, wie verwundbar der Mangel an Hilfsangeboten gerade minderjährige Betroffene machen. Doch schon bei der klaren Abgrenzung von Perversion zu Queerness und im Umgang mit suggestiven Darstellungen versagt das schauspielerisch bestenfalls solide Gewissensdrama. Dessen dramatisches Dilemma flüchtet letztlich zu genau den Stereotypen und Scheinlösungen, die es vermeiden will.