“Eine schlaflose Nacht ist keine Nacht des Feierns, des Trinkens, Suchens, Erfüllens von Hoffnungen. Es ist keine Nacht, die in bedeutsamer Unterhaltung mit einem guten Freund verbracht wird, und keine Nacht der Liebe.“ Solche prätentiösen Postulate zeigen paradigmatisch den Mangel an Tiefgang und Perspektive Vladimir Loginovs nächtlicher Doku. Deren Bilder vermitteln das Gegenteil, ohne den Widerspruch aufzulösen. Die flüchtige Originalität des belanglosen Bilderbogens der estnischen Hauptstadt nach Sonnenuntergang nutzt sich rasch ab. Schlaflosigkeit ist für die Zuschauerschaft des ermüdenden Exposés immerhin kein Problem.