Dumpfe, dunkel Farbtöne und enge Kameraeinstellungen in geschlossenen Räumen vermitteln die sozialen und traditionalistischen Beschränkungen der verschlossenen Protagonistin. Xavi Salas moralkritischen Melodramas. Dessen in naturalistischen Bildern eingefangene Story verleiht Zamira Francos kraftvolle Darstellung individuelle Intensität. Doch die über zweistündige Laufzeit strapaziert die emotionale Wirkung und den parabelhaften Plot, der die Komplexität patriarchalischer Repression nur bedingt erfasst. Das Zusammenwirken ökonomischer, struktureller, familiärer und ideologischer Faktoren überlagern psychologische Konflikte und physische Begierden. Harscher Realismus und metaphorisches Melodramatik schaffen eine eigenwillige Spannung, deren stiller Aufruhr seine eigene Ambivalenz birgt.