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"The Missing" - Staffel 2 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "The Missing" - Staffel 2 - Kritik

"The Missing" - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: © Pandastorm Pictures

Mit der achtteiligen BBC-Dramaserie The Missing gab es im Jahre 2014 wahrlich ein Kleinod im Bereich der Thriller-Serien, welches sich einer schwerwiegenden wie dramatischen Geschichte annahm. Immerhin sind Entführungen stets ein heikles und sensibles Thema, welches auch von Autoren feinfühlig und vor allem intelligent angegangen werden muss. Die Mischung aus tollen Charakteren, hervorragenden Darstellern und einer guten Erzählung – in Verbindung mit einer tiefgreifenden Inszenierung – muss eben einfach stimmen. Dank Harry und Jack Williams (die mit ihrer Serie schon unzählige Preise gewonnen haben und auch schon zwei Mal für die Golden Globes nominiert waren) schaffte es aber die erste Staffel von The Missing nicht nur den Zuschauer in den Bann zu ziehen, sondern auch nachhaltig mit der Geschichte zu beeindrucken. Nie waren Abgründe und soziale Kälte so spürbar wie hier. Wie weit sind Menschen bereit zu gehen? Wie weit würdest du gehen? Die psychologische Krimistudie lieferte gekonnte Antworten. Doch nicht nur das: Auch die gesellschaftliche Komponente kam nicht zu kurz und selbst ein ganzes Dorf wurde kurzerhand zum Charakter erklärt. Und dann wäre da wohl auch noch Tchéky Karyo als kühler wie unnachgiebiger Detektiv Julien Baptiste, der meisterhaft in seiner Rolle brillierte. Nun gibt es endlich mit der zweiten Staffel (Ausstrahlung 2016) Nachschlag, welche erneut von Pandastorm Pictures (Edel) – seit dem 29.09. im Handel erhältlich – in den Handel gebracht wurde. Wir haben einen Blick riskiert.

Story

Im Jahre 2003 verschwindet die Schülerin Alice Webster spurlos. Ihre Eltern Gemma und Sam, die auf einer britischen Militärbasis in Deutschland stationiert sind, werden ihre Tochter ein Jahrzehnt lang nicht wiedersehen.  Elf Jahre später taumelt Alice, mittlerweile eine junge Frau, schwer traumatisiert die Straßen ihres Heimatortes entlang. Was ist ihr passiert? Die plötzliche Rückkehr wirft ihre inzwischen zerrüttete Familie noch weiter aus der Bahn. Doch ist Alice wirklich die, für die sie sich ausgibt? Die Aufklärung des Falls soll die schwangere Offizierin Eve Stone übernehmen, doch die Dinge überfordern sie schnell. Unterstützung bekommt sie vom damaligen Ermittler Julien Baptiste, für den der Fall bald zu einem Rennen quer durch Europa wird.

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Kritik

Die insgesamt neuen acht Folgen wurden dabei erneut von Harry und Jack Williams geschrieben, während Ben Chanan (The Last Kingdom) die Inszenierung übernommen hat. Und die Frage die sich natürlich schnell stellt: Kann die zweite Staffel an den Erfolg der ersten anknüpfen und trotz neuen Settings, Charaktere und neuen Fall überzeugen? Die Antwort fällt indes leicht: Ja, und wie. Nicht nur, dass The Missing Staffel 2 erneut fantastisch besetzt ist und vor allem Tchéky Karyo erneut fabelhaft als Julien Baptiste agiert, sondern die zweite Staffel ist auch dramatischer, tiefgreifender, größer und vor Spannung kaum auszuhalten. Dies liegt vornehmlich daran, dass es auch der zweiten Staffel hervorragend dabei gelingt den Zuschauer in den Fall zu ziehen und mitzunehmen. Das Puzzle entspannt sich dabei erst nach und nach und gemischt mit den verschiedenen Zeitebenen, gibt es intelligente wie durchdachte Thriller-Kost, die am Ende mit einem wahren Knall endet. Somit ist die Geschichte nicht nur spannend und intelligent, sondern auch wendungsreich und regelrecht unvorhersehbar. Zudem bietet auch die kühle Inszenierung mehr Abwechslung: Es geht von Deutschland nach Marokko hin zu Brüssel oder Gent. Die Kulissen sind dabei passend der Erzählung und ergeben eine tolle Symphonie.

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Während so der Fall der Entführung sich mehr und mehr entfaltet und seine Intensität steigert, schaffen es auch die Charaktere und Darsteller dieses Niveau zu halten. Natürlich alle voran Julien Baptiste, der hier eine seiner absoluten Meisterleistungen abliefert – und dies spät in seiner Karriere. Doch auch der Rest, unter anderem Abigail Hardingham, Keeley Hawes, David Morrissey und Jake Davies, zeigen sich engagiert und können zwischen Verzweiflung, Hoffnung, Geheimnissen und Wahrheit hin und herwechseln. Wie schon die erste Staffel, zerrt auch die zweite Staffel davon, dass die Erzählung absolut authentisch daherkommt. Erneut wird Mystery mit Krimi gemischt und endet in wahrer Verzweiflung. Ohne Frage ist daher The Missing eine der aktuell spannendsten Serien auf dem Krimi-Markt.

Blu-Ray

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Dank Pandastorm Pictures ist die zweite Staffel von The Missing seit dem 29.09.2017 auf DVD/BD im Handel erhältlich. Die Blu-Ray ist indes auf jeden Fall einen Kauf wert: Während das Bild - 16:9 - 1.77:1 – kräftig und scharf daherkommt und gerade die düsteren wie melancholischen Kulissen gut einfangen kann, ist auch der Ton – vorliegend in Deutsch DTS-HD MA 5.1 und Englisch DTS-HD MA 5.1 – ist klar und kräftig. Gerade der O-Ton erzeugt einen tollen Raumklang. An Extras gibt es zudem einen kleinen Einblick mit einem Behind the Scenes Feature.

Fazit

Düster, spannend, unnachgiebig und vor allem absolut fesselnd: Auch die zweite Staffel von The Missing überzeugt mit seinen fantastischen Charakteren und Schauspielern sowie einem Fall, der den Zuschauer fast zur Verzweiflung bringt. Nach und nach entfaltet sich ein schrecklicher Entführungsfall, der in seinem Finale jedem die Sprache raubt. Hier gibt es fantastische Serienunterhaltung, die sich sogar noch gegenüber der ersten Staffel steigern konnte. Nicht zuletzt wohl wegen Tchéky Karyo. Bleibt zu hoffen, dass bald eine dritte Staffel folgen wird.

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