„Never change a winning team“. Wer kennt diese Floskel nicht? Doch wenn das Team aus drei Oscar-Gewinnern und einem Hollywood-Beau besteht, sollte man den Satz vielleicht lieber etwas umwandeln: „Never, never, never change a winning team“. Scheinbar gut, dass sich Regisseur David O. Russell daran gehalten hat und nun seinen dritten Film mit Jennifer Lawrence, Bradley Cooper und Robert De Niro inszeniert hat. „Joy – Alles außer gewöhnlich“ ist sein Titel und Soren lautet der Name des MB-Autors, der sich den Film vorab angesehen hat. Sein Wertung fiel mit 7 Punkt recht positiv aus, doch natürlich gab es auch Schattenseiten beim Film.
Die auf einer echten Person beruhende Joy Mangano gibt nämlich als Figur nicht besonders viel her. Auffällig wird das vor allem, weil sie über den gesamten Kurs des Films, wo wirklich alle anderen Figuren Gelegenheit bekommen mehr oder minder furchtbare Menschen zu sein, stets wie eine heilige dargestellt wird. Da fehlt in der Geschichte einfach ein bisschen was und in der Glaubhaftigkeit, die ein Biopic immerhin haben sollte, auch. Seltsamerweise gibt es sogar Szenen, die ein eventuelles moralisches Dilemma vorbereiten könnten, wozu es dann aber nie kommt. Das wirft ein bisschen die Frage auf, ob es da zu Kürzungen im Drehbuch oder Endschnitt gab, aber das ist natürlich reine Spekulation. Eine weitere Ungereimtheit liegt darin, warum der Film zumindest teilweise als „Komödie“ gelistet wird, denn trotz des einen oder anderen Moments am Anfang ist der Film beileibe nicht witzig. Böse Zungen behaupten ja, das wäre vor allem geschehen um das Feld für Oscarnominierungen zu erweitern, da die Konkurrenz im Drama-Sektor für 2016 ziemlich stark sein dürfte... Dankbarerweise liefert Jennifer Lawrence aber eine ziemlich starke Performance ab, die nicht nur ganz gut über solche Kleinigkeiten hinwegtäuscht, sondern den Film auch über weite Strecken trägt.