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Videospiel "SpellForce 3: Fallen God" im Test

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "SpellForce 3: Fallen God" im Test

Videospiel "SpellForce 3: Fallen God" im Test Bildnachweis: © THQ Nordic

Grimlore Games hat wahrlich eine turbulente Fahrt in den letzten Jahren hinter sich: Nachdem SpellForce 3 im Jahre 2017 das Licht der Welt erblickt hatte, wurde es aufgrund von Performance und Bugs hart abgestraft – sogar Fans gingen lieber auf Nummer sicher und warteten ein paar Monate. Gelohnt hatte sich dies ohne Zweifel, denn dank der unaufhörlichen Arbeit des Teams, wurde dann aus dem umfangreichen Rollen- und Strategiespiel doch noch eine schöne Fantasy-Erfahrung in der Welt von Eo. Zwar kam der dritte Ableger der Reihe (nach SpellForce 1 aus dem Jahre 2003 sowie Spellforce 2 aus dem Jahre 2006) nicht ganz an die Qualitäten seiner Vorgänger heran, doch das Abenteuer lockte und bot eine Fülle aus Entscheidungen, Quests und Kämpfen. Mit dem alleinstehenden Addon SpellForce 3: Soul Harvest im Jahre 2019 übertraf sich das Team allerdings selbst: Vereinfachungen, Verbesserungen sowie eine riesige vertone Kampagne lockten erneut ins Abenteuer. Mit SpellForce 3: Fallen God (seit dem 03.11.2020 im Handel) steht nun das zweite und auch letzte Addon – ebenfalls wieder alleine lauffähig – in den Startlöchern. Und auch wenn der Umfang dieses Mal geringer ausfällt, wachsen einem die grummeligen Trolle sofort ans Herz.

Story

Dein schwindender Stamm nomadischer Trolle hat nur ein Ziel: Überleben. Ihr werdet wegen eurer wertvollen Zähne von gnadenlosen Wilderern gejagt und seid von Hunger und Krankheit geschwächt, nahezu ohne Hoffnung - bis ein rätselhafter elfischer Fremder dir, dem jungen Häuptling Akrog, eine mögliche Rettung anbietet: Du musst einen gefallenen Gott wiederbeleben.

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Kritik

Uh… Trolle! So oder so ähnlich heißt es normalerweise im Bereich des Fantasy-Genres. Immerhin sind die grobschlächtigen Hau-Drauf-Kollegen meist nicht sehr freundlich und umgänglich. Im Falle von SpellForce 3: Fallen God ist daher alleine schon die Perspektive erfrischen: Wir spielen hier keinen schillernden menschlichen Helden oder andere „Weichknochen“, sondern grummelige Trolle, die eigentlich nur eine friedliche Heimat für sich suchen. Flucht, Kampf, Ehre, Brüderlichkeit und Hass sind als unsere steten Begleiter. Insgesamt ist daher die Geschichte des Addons sehr ungewohnt und gerade daher interessant. Neben Blutbrand-Seuche und tödlichen Jägern, möchte der neue Häuptling Akrog eigentlich nur eine neue Heimat für seinen Stamm finden. Doch dies sind erst einige von einer ganzen Reihe von Problemen, mit denen er sich rumschlagen muss. Gewohnt geht es dabei von Mission zu Mission, von Kartenabschnitt zu Kartenabschnitt. Natürlich gefüllt mit vielen Figuren, einer guten Vertonung sowie jeder Menge zu entdecken. Insgesamt 20 Stunden hat uns dabei die Kampagne beschäftigt. Und das wichtige dabei: Ihr müsst keineswegs die Vorgänger gespielt haben. Weder Technik noch Story Bedarfen einer Vorkenntnis, auch da Fallen God Spieler*innen gekonnt abholen kann.

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Scharfe Hauer, und dicke Haut: Insgesamt wachsen einem die Trolle auch schnell ans Herz. Und auch wenn die Vertonung sehr speziell ist – Trolle sprechen nun mal langsam, grunzen viel und klingen, als wenn sie den ganzen Tag Whiskey gurgeln – und man zu Beginn aufgrund der Namen (die sich auch immer in der 3. Person selbst ansprechen) etwas durcheinanderkommt, braucht es nur 1-2 Stunden, um vollends im Abenteuer drin zu sein. Selbiges beginnt indes ungewohnt: Statt einem Helden, dürfen wir gleich insgesamt vier Helden mit Fähigkeiten und Attributen ausstatten und auch recht schnell ins Feld führen. Gerade der kleine Noag – der gerade einmal 5 Jahre ist, aber zuschlägt wie ein Riese auf Steroiden – ist hier etwas ganz besonders. Durch unser Handeln und unsere Auswahl bei den Dialogen, bestimmen wir seine Entwicklung – egal ob aggressiv oder empathisch. Dies zusammen mit den guten Quests, ergibt dann ein Abenteuer, welches uns schnell in die Welt entführt und abholt. Und auch wenn es am Ende nicht so tiefgründig wird wie bei Soul Harvest, hatten wir doch verdammt viel Spaß mit dem Addon.

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Dies liegt auch am Gameplay selbst, welches extra für die Trolle stark angepasst wurde. So gibt es neben den bekannten Ressourcen Holz, Stein und Nahrung nun auch Kram. Na ja, Kram halt. Dieser liegt verstreut als Müll auf der Karte und muss von speziellen Sammlern aufgenommen werden, damit wir Forschen können. Überhaupt sind die Trolle hier recht logisch umgesetzt. Gold ist für sie ebenso unsinnig wie beispielsweise Rüstungen oder Waffen von Menschen, Elfen oder eben anderen Schwachknochen. Wir sammeln aber fleißig alles ein, was wir finden – denn unsere Handwerker können dies zu Waffen und Rüstungsteile umbauen. Eine coole Idee, die ebenso unsere Sammlerleidenschaft sowie Erkundungsfreudigkeit steigert. Etwas umständlich ist hingegen der Bau unserer Armee für das Erobern der Sektoren (das System ist dem von Soul Harvest gleichgeblieben). So müssen wir erst Standardkämpfer wie Zerschmetterer ausbilden, um sie danach in weiteren Gebäuden - Prügellager (Nahkämpfer), Werferlager (Schützen) oder Fluchlager (Arkane Kämpfer) – weiterzuentwickeln. Insgesamt gewöhnt man sich aber schnell an die neuen Mechaniken, auch da der normale Schwierigkeitsgrad für Veteranen kein Problem darstellt.

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Neben Kampagne und neuen Inhalten – auch wenn nur ein Volk dieses Mal dabei ist – gibt es natürlich noch den Multiplayer. Hier muss sich noch zeigen, wie gut das neue Volk sich in die diversen Karten und Schlachten einfügt. In den Gefechten, die wir ausprobiert hatten, passte das Balancing aber recht gut – zumindest, wenn man sich schon sehr gut mit den Trollen auskannte. Wo Tempo bei den Trollen fehlt, wird dies durch starke Attribute ausgeglichen. Übrigens: Zeitgleich mit dem neuen Addon ist auch eine kostenlose Versus Edition von SpellForce 3 erschienen. Die Free2Play-Variante des Spiels hat drei Fraktionen, wo wir im Ranked Multiplayer sowie in Skirmish-Schlachten gegen KI-Gegner antreten können. Wer bislang vor SpellForce 3 zurückgeschreckt hat, kann hier – auch dank eines kleinen Singleplayer-Szenarios – einen guten Eindruck bekommen und sich doch für den Kampf in Eos entscheiden. Es lohnt sich.

Fazit

Mit SpellForce 3: Fallen God liefert Grimlore Games das nächste spannende und umfangreiche, selbstständige Addon im SpellForce-Universum ab – dieses Mal mit grobschlächtigen und sympathischen Trollen. Dies bleibt allerdings nicht die einzige ungewöhnliche und faszinierende Idee, sodass sich ein Blick für Fans auf jeden Fall lohnt. Doch auch Neulinge können bedenkenlos zugreifen und sich dank des stimmigen Konzepts schnell in der Welt verlieren. Insgesamt ist das Addon etwas zurückhaltender als noch Soul Harvest, bietet aber eine tolle Erweiterung, die uns für Stunden gefesselt hat.

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