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DingDongs Gedanken zu Stephen King und zu "Sleepwalkers"

DingDong

Von DingDong in Von bösen Clowns, kuscheligen Friedhöfen und dem Erwachsenwerden: Eine Auswahl an Stephen King-Verfilmungen

DingDongs Gedanken zu Stephen King und zu "Sleepwalkers" Bildnachweis: © Columbia Pictures | Bildausschnitt des Frontcovers der von Columbia TriStar veröffentlichten VHS-Kassette

DingDongs Gedanken zu Stephen King, dessen Schaffen sowie den zahlreichen Verfilmungen:

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich noch kein einziges Buch von Stephen King gelesen habe. Dementsprechend vermag ich über die Qualität seines literarischen Outputs nichts zu sagen (er soll aber wohl ganz gut sein). Zwar müsste hier bei mir irgendwo ein Buch mit Kurzgeschichten von ihm herumliegen und vielleicht habe ich auch tatsächlich irgendwann einmal darin geblättert. Ich könnte mich in dem Fall inhaltlich aber an so rein gar nichts erinnern. Durch diverse Artikel oder Dokumentation weiß ich jedoch zumindest grob über ihn als Person Bescheid. 

Was die auf seinen Werken basierenden Filme angeht, so habe ich, wie vermutlich viele horroraffine Filmfans, natürlich so einiges gesehen. Wenn ich meinen Eintragungen hier auf Moviebreak Glauben schenken darf, so waren es bis dato 36 filmische Adaptionen, die ich über die Jahre hinweg konsumiert habe. Nicht unbedingt super viel, schließlich gibt es bislang knapp über 90 unterschiedliche Verfilmungen, aber auch nicht erschreckend wenig. Den Großteil der von mir gesehenen Werke würde ich aus der Erinnerung heraus als „ok“ bis „nett“ bezeichnen.

Filmvorstellung:

Am liebsten hätte ich an dieser Stelle etwas über Der Nebel geschrieben. Und natürlich könnte ich ausführlich darauf eingehen, wie sehr mir die Idee mit der unbekannten Gefahr aus dem Nebel, den „lovecraftsche“ Anleihen sowie das Design der Kreaturen gefällt. Genauso könnte ich von dem fiesen Ende schwärmen. Das Blöde ist nur, dass die meisten von euch Der Nebel kennen werden und ihr dementsprechend über die Qualitäten des Films bereits bestens Bescheid wisst. Also musste eine Alternative her. Ich habe überlegt und überlegt und überlegt, bis mir eine Idee kam. Warum schreib‘ ich nicht etwas über The Night Flyer. Den fand ich damals vor vielen, vielen, sehr vielen Monden doch ganz reizvoll. Zwar kein krasser Überflieger und das, obwohl die Handlung viel auf Flugplätzen spielt, aber er hat was. Thematisch geht es um einen mürrischen Reporter (ein regelrechtes Arschloch), der auf mehrere Morde angesetzt wird. Der Täter soll ein verrückter Pilot sein, der sich selbst für einen Vampir hält. Oder ist er womöglich tatsächlich einer?

 Ich warf also The Night Flyer in den Player und… musste feststellen, dass mir der Film gar nicht mehr gefällt. Miguel Ferrer (Robocop) begeistert zwar als in höchstem Maße unsympathischer Reporter und manch blutiger Effekt ist überzeugend getrickst, aber das wars dann leider auch schon weitestgehend an positiven Aspekten. The Night Flyer ist leider entgegen meinen Erinnerungen ungemein langatmig, unspektakulär und bietet für einen Horrorfilm erschreckend wenig… Schrecken. Was also tun? Doch eines der bekannteren Werke wählen? Vielleicht Friedhof der Kuscheltiere? Oder eventuell Thinner- Der Fluch? Ein aus meiner Erinnerung heraus recht ordentlicher Streifen, bei dem ein Mann mit einem Fluch belegt wird. Mit der Folge, dass er unaufhaltsam an Gewicht verliert. Den kennen bestimmt auch nicht so super viele. Nur leider habe ich die DVD nicht finden können. Oder hab ich sie vielleicht nie besessen, weil ich ihn womöglich bei Amazon Prime gesehen habe? Ich weiß es nicht. Spielt auch keine Rolle, ich brauchte einen Film. Dringend. Denn es waren nur noch zwei Tage bis zur geplanten Veröffentlichung dieses Specials. Aber dann fand ich ihn durch eines meiner alten VHS-Cover: Sleepwalkers. Perfekt!

Und darum geht es: Mary Brady (Alice Krige, Texas Chainsaw Massacre) sowie ihr jugendlicher Sohn Charles (Brian Krause, Cahremed: Zauberhafte Hexen) ziehen in eine neue Stadt. Obwohl sie nach außen hin, wie Menschen aussehen, sind sie keine. Sie sind Katzenmenschen, eine vom Aussterben bedrohte Spezies mit einigen höchst fantastischen Fähigkeiten. Sie haben nur einen Schwachpunkt nämlich die Krallen von Hauskatzen, die sie tödlich verletzen können. Als Nahrung dient Schlafwandlern die Lebensenergie von weiblichen Jungfrauen... was auch sonst. Aus diesem Grund macht sich Charles, um „Essen“ auf den Tisch zu bringen, an eine seiner Mitschülerin (Mädchen Amick, Riverdale) heran.

Was macht Sleepwalkers sehenswert? Wenn man nach Moviebreak sowie diversen anderen "Filmseiten" geht, nicht viel. Die hiesige Kritik straft ihn mit desaströsen 3 Punkten ab. Wenn es um Die 10 schlechtesten Verfilmungen von Stephen King geht, belegt er Platz 4 und die Wertungen der Community belaufen sich auf magere 4.5 Punkte. Nichtsdestotrotz mag ich den auf einem von King höchstpersönlich verfassten Drehbuch (das wohl auf einem unveröffentlichten Buch von ihm fußt) basierenden Sleepwalkers. Denn der Film versprüht diesen gewissen, ich nenn es einfach mal „Videotheken-Charme“, der von vielen preisgünstigeren Produktionen der 80er- und 90er-Jahre ausgeht. Das gilt sowohl für die Optik als auch für seine „friss oder stirb“-Mentalität, durch die es aufgrund mangelnder Erklärungen öfter mal zu Ungereimtheiten bzw. Logikfragen kommt. 

So wird beispielsweise nicht klar, weshalb Mutti trotz Hungers anfänglich das Haus nicht verlässt, obwohl sie es später tut. Oder wie es möglich ist, dass ein Schlafwandler willkürliche Gegenstände nicht nur unsichtbar machen, sondern zudem noch deren Erscheinungsbild verändern kann. Ich bin zwar eigentlich jemand, der durchaus auf Logik pocht, aber manche Filme sind so drüber, dass es einfach passt. Das Sleepwalkers „so drüber“ ist, liegt primär daran, dass er über weite Strecken hinweg auf eine seltsam unschuldige Weise ziemlich räudig unterwegs ist. Denn Unnormales wie Inzest wird hier mit einer geradezu ungewohnten Beiläufigkeit eingefangen, die kein Interesse daran hat, den moralischen Zeigefinger auszustrecken. Dies lässt Szenen wie jene vom Anfang, wenn Brady mit seiner Mutter eng tanzt, sie ihn streichelt, die beiden sich auf einmal leidenschaftlich küssen und er sie unter weiterer Zungenakrobatik auf Händen ins Schlafzimmer trägt gleich noch mal um ein Vielfaches verstörender erscheinen.

Auch mit den nicht gerade unblutig geratenen Gewalteinlagen geht Regisseur Mick Garris (Critters 2) ziemlich locker um. In einem Moment ist noch alles in Ordnung und dann *schwups* ist die Idylle dahin. Gleichzeitig bietet Sleepwalkers aber auch viele amüsante Szenen, eine mehrminütige Auto-Verfolgungsjagd sowie diverse Cameos (darunter John Landis (American Werwolf), Stephen King selbst sowie Mark „Luke Skywalker“ Hamill). Sleepwalkers mag zwar nicht mit großen Schauwerten auftrumpfen zu können und die Spezialeffekte (allen voran die monströsen Latex-Ganzkörpersuits der Schlafwandler) sind ebenfalls nicht immer - wie sagt der Engländer so schön -  the yellow from the egg. Aber dafür wird es trotz eines „nur“ moderaten Tempos nie öde. Sleepwakers ist kein Überflieger, definitiv keine der besten King-Verfilmungen und ebenso keine verborgene Perle im schier unendlichen Meer der Spielfilme. Aber so schlecht wie er vielerorts gemacht wird, ist er eben auch nicht. Deshalb gibts von mir, um es in einer Moviebreak-Wertung auszudrücken, wohlverdiente 6.5 Punkte.

DingDongs Top 3 filmischer King-Adaptionen:

1. Der Nebel
2. Misery
3. Stand by Me

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