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Der ansonsten unglaublich solidarische und gutmütige Jacko (vom Weihnachtsmann seit über 40 Jahren konstant bestätigt, gab immer etwas) kochte bei diesem Film vor WUT...

Stu

Von Stu in Zum Kinostart von "Alles steht Kopf 2": 7 Filme für 7 Gefühle

Der ansonsten unglaublich solidarische und gutmütige Jacko (vom Weihnachtsmann seit über 40 Jahren konstant bestätigt, gab immer etwas) kochte bei diesem Film vor WUT... Bildnachweis: © LEONINE | Szene aus "The Haunting of Sharon Tate"

Ein Film über ein heute noch unfassbar bestialisches Verbrechen zu drehen ist immer eine heikle Angelegenheit, schließlich gibt es da in der Regel immer noch Hinterbliebene und/oder Überlebende. Die Morde an Sharon Tate und vier weiteren Menschen auf ihrem Anwesen in den Hollywood Hills in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1969 durch Mitglieder der Charles Manson-Family wurde schon einige Male filmisch in gewisser Weise adaptiert, bis 2019 konnte man aber nie von einer wirklich gelungenen Version sprechen.

Und dann kam…definitiv NICHT The Haunting of Sharon Tate, obwohl der auch in diesem Jahr auf die Menschheit losgelassen wurde. Kurz bevor Quentin Tarantino mit Once Upon a Time… in Hollywood ein durchaus kontrovers aufgenommener Drahtseilakt gelang. Auch hier wurde das Thema aufgegriffen, allerdings mündend in einem völlig freidrehenden Alternativ-Verlauf, der Sharon Tate und ihren Leidensgenossen ein Happy End bescherte.

© LEONINE

Darf man das, ist das nicht völlig respektlos? Nun, wenn selbst Roman Polanski, der in der damaligen Nacht seine Ehefrau, enge Freunde und sein ungeborenes Kind auf die maximal grausamste Art und Weise verlor, mit diesem Film kein Problem hat, beantwortet sich diese Frage wohl ein Stückweit von selbst. Denn wie es der Titel schon sagt: Tarantino realisierte ein märchenhaftes „Was wäre wenn?“ mit einem „und wenn sie nicht gestorben sind…“. Im Kontext funktioniert das erstaunlich brillant UND respektvoll, mal abgesehen von der generellen Qualität des gesamten Werks.

Soooo, Ladys und Gentlemen, and now for something completely different, obwohl es auf dem Papier sehr ähnlich klingt. Ich habe den Film tatsächlich gesehen, nachdem er mir im Anschluss zu einem Rewatch von Once Upon a Time… in Hollywood auf einem Streamingportal vorgeschlagen wurde. Ich hatte schon davon gehört und eine massiv geringe Erwartungshaltung, aus reiner Neugier wurde er dann doch gestartet. Und gerade wenn man beide Filme direkt hintereinander sieht, fällt die bodenlose Unverschämtheit und grundsätzliche Inkompetenz (auch wenn die hier gar nicht mal relevant ist für die schiere Wut) nur noch mehr auf. 

Was zur Hölle hat man sich denn dabei gedacht?! Sharon Tate (absurd lächerlich „verkörpert“ von Hilary Duff, die diesen Rotz auch noch mitproduziert hat, Schande über sie) hat schon drei Tage vor dem grausamen Massaker in Albträumen und Visionen vorhergesehen, was ihr und ihren Gefährten blühen wird. Ergo kann sie im entscheidenden Moment doch noch das Ruder herumreißen und schlussendlich geht dann doch alles gut aus. Das mag sich anhören wie ein und dasselbe, ist in seiner ganzen Herangehensweise allerdings das ultimative Gegenteil. Quasi die filmisch gewordene Antithese.

© LEONINE

Die gesamte Prämisse nimmt sich erschreckend ernst und versucht, aus dieser realen Tragödie gleich mehrere Sub-Genres auf minderwertigste Weise auszuschlachten. Mystery-Suspense, Psychothriller, Home-Invasion, Gore-Fest, alles mit dabei und immer wieder wechselnd, weil nichts davon – selbst losgelöst vom realen Hintergrund und der damit einhergehenden Frechheit – gar nicht funktioniert. Dazu wird mit allen handelnden Figuren unglaublich pietätlos umgegangen, da sie durchgehen diffamiert oder der Lächerlichkeit preisgegeben werden. 

Hier geht es nicht darum, ein reales Verbrechen zu schildern oder den Verstorbenen (wie bei Tarantino) auf eine kreative und liebevolle Weise doch noch mal ein alternatives (aber bewusst vollkommen verfremdetes) Happy End zu Füßen zu legen, sondern es in widerwärtigster Form auszuschlachten. Ich war schlicht fassungslos, diesem beizuwohnen und hoffe inständig, dass alle daran Beteiligten vom Karma irgendwann verdienterweise heimgesucht werden. Gäbe es bei Moviebreak die Möglichkeit, weniger als 0,5 Punkte zu vergeben, wäre das hier ein bodenloses Loch.

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