Auch wenn Fanny und Alexander vielleicht nicht das Opus Magnum im Output von Bergman darstellt, so beweist der Mann hier wahrhaft eindrücklich, dass er nach wie vor zur Speerspitze der Geschichtenerzähler gehört. Das Rekapitulieren der eigenen Erfahrungen, welches sich immerzu gespickt mit Referenzen aus der bildenden Kunst sieht, pocht indes niemals darauf, die eigene intellektuelle Hoheit auszustellen. Fanny und Alexander ist vielmehr eine innerfamiliäre Saga, die ihre immense Kraft aus der Wechselwirkung von Gewalt und Leidenschaft gewinnt. Das kindliche Unverständnis und die reifende Akzeptanz. Fluch und Segen des Nicht-Verstehens und dem Erlangen von Verständnis. Und freilich sträubt sich Ingmar Bergman nicht davor, die erdrückende Schwere des Lebens in all seiner gespenstischen Brachialgewalt einzufangen – ebenso wenig wie die unermesslichen Schönheit unseres Daseins. Ein lebenskluges, weises Monument.
Dieser Auszug entstammt der Kritik von Souli, der dem Film 8 von 10 Punkten gab.