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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Fanny und Alexander sind zwei schwedische Geschwister, die um die Jahrhundertwende glücklich mit ihren Eltern Oscar und Emilie zusammenleben. Als jedoch der Vater früh und unerwartet stirbt und die Mutter einen Bischof heiratet, brechen für die beiden harte Zeiten an, denn das strenge Regiment in seinem Haus tötet jede Lebensfreude ab.Die Geschwister müssen sich etwas einfallen lassen und suchen sich mit ihren begrenzten Mitteln ein neues Refugium, um ihrem Stiefvater zu entkommen...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ich werde niemals um Verzeihung bitten.“

Ein letztes Mal Ingmar Bergman (Wie in einem Spiegel) auf der großen Leinwand. Eine letzte große Vorstellung – und wenn man so will, dann kann man Fanny und Alexander auch als die letzte Machtdemonstration eines Meisterregisseurs verstehen, der der Welt noch einmal unter Beweis stellen sollte, wie ein gleichwertiges Bündnis aus Form und Inhalt aussieht. Sicherlich, nach Fanny und Alexander folgten noch drei Fernsehproduktionen (Nach der Probe, Dabei: Ein Clown, Sarabande), bei denen Ingmar Bergman den Regie-Posten einnehmen sollte, doch die in der Kino- dreistündige und in der TV-Fassung fünfeinhalbstündige Familien-Chronik versteht sich wohl ohne Zweifel als wahres Vermächtnis der schwedischen Ikone. Dass sich Ingmar Bergman hier so tief in die Seele blicken ließ, wie nie zuvor, ist angesichts der äußeren Umstände wohl nur logisch.

Man darf den therapeutischen Effekt, der Fanny und Alexander zugrunde liegt, selbstredend nicht überbewerten, es steht jedoch außer Frage, dass sich Ingmar Bergman hier einer ausgiebigen Selbstreflexion unterzogen hat und mit dem Heranwachsenden Alexander (gespielt vom 12-jährigen Bertil Guve) eine Art Alter Ego ins filmische Leben rief, der als figuraler Fixpunkt der Erzählung einen tiefdenkenden Einblick in die Kindheit von Ingmar Bergman offeriert – ohne aber den Eindruck zu erwecken, vollständig funktionalisiert zu sein. Und genau das ist eine der großen Stärken, die sich wie ein roter Faden durch das Schaffen des aus der Residenzstadt Uppsala stammenden Filmschöpfers zieht: Der allgegenwärtige Naturalismus. Bergman verstand es wie kaum ein Zweiter, Charaktere zu erden und sie in einem organisch gezeichneten Milieu nach und nach zu entfalten.

Beeindruckend an Fanny und Alexander ist gerade deshalb, mit welcher Kunstfertigkeit und Umsicht Ingmar Bergman dieses wunderbar in die Breite, aber niemals in die Länge ausladende Familienpanorama ausstaffiert. Womöglich sogar ist genau dies das Werk, mit dem sich die schwedische Koryphäe endgültig auf dem erzählerischen Zenit wiederfand – ein gebührender Abschied aus den Lichtspielhäusern dieser Welt, denn mehr Kino, als Fanny und Alexander bedeutet, ist wahrlich kaum im Bereich des Möglichen. Das virtuos inszenierte Portrait einer schwedischen Familie um die Jahrhundertwende ist für Ingmar Bergman sowohl Nabelschau als auch lebensnahe Reflexion über Themen und Motive von universaler Beschaffenheit. Sozialisation, Religion und Rebellion, private Machtverhältnisse und der Ausbruch aus den erzieherischen Schalen, die den Erhalt der Individualität eindämmen, bestimmen das Narrativ von Fanny und Alexander.

Auch wenn Fanny und Alexander vielleicht nicht das Opus Magnum im Output von Bergman darstellt, so beweist der Mann hier wahrhaft eindrücklich, dass er nach wie vor zur Speerspitze der Geschichtenerzähler gehört. Das Rekapitulieren der eigenen Erfahrungen, welches sich immerzu gespickt mit Referenzen aus der bildenden Kunst sieht, pocht indes niemals darauf, die eigene intellektuelle Hoheit auszustellen. Fanny und Alexander ist vielmehr eine innerfamiliäre Saga, die ihre immense Kraft aus der Wechselwirkung von Gewalt und Leidenschaft gewinnt. Das kindliche Unverständnis und die reifende Akzeptanz. Fluch und Segen des Nicht-Verstehens und dem Erlangen von Verständnis. Und freilich sträubt sich Ingmar Bergman nicht davor, die erdrückende Schwere des Lebens in all seiner gespenstischen Brachialgewalt einzufangen – ebenso wenig wie die unermesslichen Schönheit unseres Daseins. Ein lebenskluges, weises Monument.

Fazit

Mit dem vierfach Oscar-prämierten "Fanny und Alexander" verabschiedete sich Ingmar Bergman aus den Kinosälen der Welt und bewies damit noch einmal, warum er zu den größten Filmemachern aller Zeiten zählt. Dieses lebenskluge Familienpanorama glänzt durch seine unglaubliche Kunstfertigkeit und seine eindringliche Weitsicht und erhebt "Fanny und Alexander" womöglich sogar zum erzählerischen Zenit seines Schaffens.

Kritik: Pascal Reis

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