{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Film befasst sich mit den Herausforderungen, vor denen die Welt steht, und ist von Chris Markers legendärem Spielfilm „La Jetée“ aus dem Jahr 1962 inspiriert, in dem es um einen Zeitreisenden geht, der sein Leben riskiert, um den Lauf der Geschichte zu ändern und die Zukunft der Menschheit zu retten.

Kritik

How did we get here?“, fragt Samantha Morton (The Burning Girls) in Asifs Kapadias (Asif Kapadia) Doku-Hybrid in der Rolle einer der wenigen Überlebenden der ökologischen und humanitären Katastrophen, vor denen der Regisseur und sein Co-Drehbuchautor Toni Grisoni (How I Live Now) offenbar warnen wollen. Die gleiche Frage stellt sich unwillkürlich angesichts der intentionellen Inszenierung mit bedenklicher Tendenz zu einigen der darin angeprangerten Mitteln und Methodik. Das sind auf der einen Seite eine radikalisierte Rhetorik und plakative Polemik, auf der anderen multimediale Manipulation.

Die Argumentation, dass der apokalyptische Alarmismus der futuristischen Fiktion und die sensationalistische Selektivität der darin eingebundenen Dokumentar-Segmente der Kritik totalitärer Tendenzen und aggressiven Autoritarismus diente, greift nur bedingt bei einem filmischen Brandbrief, dem auffällig Differenzierung, Hintergründigkeit und Kontext mangeln. Am eklatanteste ist dieses dokumentarische Defizit in der im San Francisco („capital of the Americas“) des Titeljahres angelegten Handlungswelt, die Mortons Untergrund-Kämpferin Ghost als postapokalyptischen Polizeistaat beschreibt. Die dazu gezeigten Schreckens-Szenarien vermischen gestellte und authentische Bilder. 

Erste zeigen die solide, aber generisch gestaltete Sci-Fi-Welt als Endzeit-Extrem klimatischer, kriegerischer und kontrollstaatlicher Verheerung. Die Ursachen dieser Angstvision: Umweltzerstörung, von einem neo-libertären Kartell superreicher Tech Bros wie Zuckerberg, Musk und Bezos gesteuerte massenmediale Manipulation, ein Schulterschluss demokratiefeindlicher Diktatoren wie Putin, Urban, Xi Jinping und Kim Jong Un sowie ein fundamentaler Vertrauensverlust in die Presse und Erosion sozialdemokratischer Strukturen. Das ist nicht falsch, aber lückenhaft, verkürzt und so einseitig wie die Position der erzreaktionären Gegenseite.

Fazit

„Isn‘t this a science-fiction movie?“, fragt die Nobel Friedenspreisträgerin und Begründerin des philippinischen Online-Magazins Rappler Maria Ressa in eine der realen Szenen Asif Kapadias panischer Politprognose. In der ambivalenten Antwort liegt die Crux der trotz ihrer positiven Ambitionen inhaltlich unbefriedigenden Hybrid-Doku. Dessen Stärke liegt in einer Handvoll Kurzinterviews und Kommentaren von Aktivist*innen und Journalist*innen, deren knappe Analysen die rasant wachsende Bedrohung durch Fundamentalismus, Nationalismus und Faschismus besser zusammenfassen als die desorientierte Direktive.

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×