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Inhalt

Nachdem sie es (zum zweiten Mal) durch die High School geschafft haben, stehen den beiden Polizisten Schmidt und Jenko erneut große Veränderungen bevor: denn nun müssen sie undercover im örtlichen College ermitteln! Doch als Jenko im Football Team auf eine verwandte Seele trifft und Schmidt der Künstlerszene auf dem Campus beitritt, beginnen die beiden, ihre Partnerschaft in Frage zu stellen. Sie müssen jetzt nicht mehr nur einfach den Fall lösen, sie müssen herausfinden, ob sie in der Lage sind, eine reife Freundschaft wie Erwachsene zu führen. Falls diese beiden, etwas zu groß gewordenen Jugendlichen es schaffen, von Freshmen zu richtigen Männern zu werden, könnte sich das College am Ende als das beste herausstellen, das ihnen je passiert ist.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"We Jump Street. And we about to jump in yo' ass."

Als 2012 die Serienadaption „21 Jump Street“ in die Kinos rollte, gab dieser Komödie kaum jemand eine Chance. Zu überholt und kitschig schien die Originalserie mit Johnny Depp, zu verbraucht und unnötig der Charakter des Remakes. Hinzu kam die Idee das ganze als alberne Komödie mit dem unpassenden Darstellerpaar um Channing Tatum und Jonah Hill zu inszenieren. Die Ausgangslage war nicht gerade vielversprechend, sie wirkte wie eines dieser weiteren, unnötigen und albernen Remakes, die die Welt nicht braucht und die auf ewig in den Spähren der Vergessenheit hätte verschwinden sollen. Doch dem war nicht so. Ganz im Gegenteil: Mit einer erstaunlichen hohen Anzahl an gelungenen Gags, charmanten und konsequenten Verweisen auf das Original, sowie einer coolen Story und einem vor Charme beinahe platzenden Darstellerduo, wurde „21 Jump Street“ zum vollen Erfolg und einem der Überraschungshits 2012. Das Sequel darf in diesem Fall natürlich nicht lange auf sich warten lassen und auch wenn „22 Jump Street“ zwar irgendwie nur eine Kopie des ersten Teils darstellt, der sich etwas zu sehr in seinen Metaverweisen auf das Genre und die Problematik von Sequels verliert, ist den Machern erneut eine erstaunlich gute Komödie gelungen, mit vielen coolen Ideen, einer hohen Gagdichte und einem Darstellerpaar, welches besser gar nicht funktionieren könnte.

Man sollte gar nicht lange drumherum reden. Das beste an „22 Jump Street“ sind erneut Jonah Hill und Channing Tatum, ohne die man sich die Filme beim besten Willen nicht mehr vorstellen könnte. So wunderbar selbstironisch wie die beiden hier zu Werke gehen, so großartig funktioniert die Chemie zwischen ihren Charakteren, sodass die Bromance (die wieder einen großen Teil des Films einnimmt) zwar natürlich immer absolut überzogen ist, aber dennoch funktioniert. Es ist schon ein großes Lob, wenn man sagen muss, dass ein komödiantisches Filmreboot einer ernsten Serie aus den 80ern, ohne seine zwei neuen Hauptdarsteller, kaum funktionieren würde.

Doch der Film verlässt sich zum Glück nicht nur auf den Tatum-Hill-Charme, sondern feuert in seinen knapp 2 Stunden diverse kreative Ideen und gute Gags ab, die den Zuschauer bei Laune halten. Omnipräsent sind dabei die Witze, die sich auf den Überfluss von schlechten und unnötigen Sequels beziehen, sowie die damit einhergehende Verschwendung eines höheren Budgets und der schreiberischen Vernachlässigung des Drehbuchs, welches einfach den ersten Teil nochmal erzählt. Nichts anderes tut „22 Jump Street“: Der Film kopiert den ersten Teil in seiner Geschichte und teilweise auch den Witzen, er hat ein höheres Budget und er verfeuert dies in teils langgezogenen Actionsequenzen. Das Problem: Eine ironische Adressierung dieser Filmaspekte macht das ganze zwar etwas witziger, aber nicht unbedingt besser. Vor allem im Bezug auf die Lauflänge des Films hätte man sich gut und gerne 20 Minuten sparen können. Und wenn man dann zum wiederholten Male einen Gag á la „Meine Güte, warum machen wir das alles eigentlich nochmal“ hört, dann wird dies nur zur Nerven strapazierenden Wiederholung einer Wiederholung.

Das soll aber nicht heißen, dass „22 Jump Street“ schlecht wäre. Keinesfalls. Jedem, der Teil 1 gefallen hat, wird auch Teil 2 gefallen. Dafür haben die Macher mit viel Aberwitz gesorgt. Allein die anfängliche Actionsequenz ist dabei ein Feuerwerk an Verrücktheiten, inklusive großartigen Charaktermomenten für Tatum und Hill. Auch der Collegeaspekt wird wunderbar satirisch aufs Korn genommen. Zwar gibt das ganze College-Drumherum weit weniger her, als anfangs gedacht und wirkt auch nicht so „frisch“ wie das Highschoolsetting in „21 Jump Street“ (inklusive wohnen bei den Eltern), dennoch nimmt der Film die verschiedenen Schichten und Eigenheiten der Uni immer wieder gnadenlos hoch. Der „Poetry Slam“ wird hier als möchtegern-intellektuellen Versammlung entlarvt, die bei jeder Art von Text, egal wie dämlich (Jonah Hill hat hier eine seiner besten Szenen), einen großen Sinn dahinter sehen will, während die „Footballer“ als hirnlose Partytiere degradiert werden, die sich ausgenommen auf Äußerlichkeiten und Alkohol abfeiern. Das alles macht „22 Jump Street“ aber in so charmanter (und teils so treffender) und witziger Manier, dass man es dem Film gar nicht übel nehmen kann.

Was gibt es sonst eigentlich noch über den Film zu sagen? Eigentlich sollte jetzt schon jeder wissen, ob er sich die volle Ladung Tatum-Hill noch einmal geben will. Für jeden, der sich immer noch nicht sicher ist, sei gesagt, dass „22 Jump Street“ den ganzen Kopieraspekt weit besser macht, als zum Beispiel „Hangover 2“, der ja auch nur eine (wenn auch unterhaltsame) Kopie von Teil 1 war. "22 Jump Street" hat ab und an ein paar kreative Probleme, vor allem die Story betreffend. Aber erst im nachträglichen darüber Nachdenken werden einem diese etwas schludrigen Aspekte des Films wirklich bewusst. Wie soll man auch einen Film kritisch beäugen, wenn Channing Tatum mit Hilfe von Bierbongschläuchen und dem gesamten Körper einer Spring-Break-Besucherin zu Technobeats gegen zwei muskulöse Zwillinge kämpft, während Drumherum die Party abgeht. Oder wenn Ice Cube einen so herrlichen Ausraster auf die Leinwand bringt (der Typ ist eh eines der Highlights des Films), dass man in seinem Sitz vor Lachen beinahe vorn überkippt. Ja, „22 Jump Street“ kopiert viel und verwendet auch ausgelutscht erscheinende dramaturgische Mittel immer wieder (der obligatorische Zwist zwischen Tatum und Hill zum Beispiel, oder die kurze Wiederkehr der Teil 1 Bösewichte Dave Franco und Rob Riggle), aber wie soll man daran etwas negatives festmachen, wenn es innerhalb des Filmkontextes einfach wunderbar aufgeht, großartig unterhält und dabei auch noch verdammt witzig ist. Und mehr will der Film doch eigentlich gar nicht, oder? Großartig unterhalten! Und das schafft er über beinahe die gesamte Lauflänge.

Wie gesagt, die letzten zwanzig Minuten sind etwas anstrengend geraten und wirken auch nicht mehr so witzig. Außerdem gehen einem die Metajokes irgendwann ein wenig auf den Keks und auch nicht alle Gags gehen vollkommen auf. Die Geschichte ist kopiert und auch nicht mehr so interessant wie in Teil 1. Außerdem fehlen die genialen Cameos (obwohl es hier und da durchaus ein paar sau coole Auftritte bekannter Darsteller gibt). Aber was solls. „22 Jump Street“ begeistert mit einer erstaunlich hohen Gagdichte, einem großartigen Hauptdarsteller-Duo, vielen kreativen inszenatorischen Einfällen, einem starken Bewusstsein über das Filmgeschäft im allgemeinen und dem wohl witzigsten Abspann seit dem ersten Hangover-Teil. Da bleibt dann wirklich kein Auge mehr trocken.

Fazit

„22 Jump Street“ stellt auf den ersten Blick ein absolut unnötiges Komödien-Sequel dar, was eigentlich kein Mensch braucht. Schön aber, dass sich der Film dessen über die gesamte Lauflänge mehr als bewusst ist. Und obwohl der Film nicht mehr so frisch ist wie Teil Eins, die satirischen Sequel-Adressierungen irgendwann anfangen zu nerven und die letzten 20 Minuten etwas anstrengend sind, ist den Machern erneut ein extrem witziger Film gelungen, mit verrückten Charakteren, einem genialen Hauptdarsteller-Duo, einem angenehm parodierten College-Setting, sowie dem witzigsten Abspann seit Jahren. „22 Jump Street“ wird so spielend zu einer der besten Komödien des laufenden Jahres 2014.

Kritik: Thomas Söcker

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