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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Stararchitekt Jeremiasz Angust (Thomasz Kot) wird in Paris von einer jungen Frau (Athena Strates) gebeten, mit ihr im strömenden Regen das Taxi zum Flughafen zu teilen. Daraufhin verpasst Angust seine Maschine und landet mit der jungen Frau, die sich als Texel Textor vorstellt, an der Flughafenbar. Es entspinnt sich eine Unterhaltung über Erinnerungen, Geheimnisse und Lebenslügen. Doch die entspannte Unterhaltung kippt. Der Stararchitekt findet sich gefangen in einem fatalen Katz-und-Maus-Spiel, das seine perfekte Welt aus den Angeln heben könnte.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn nichts mehr hinzuzufügen ist, sondern wenn nichts mehr da ist, was man wegzulassen vermag.“ - Antoine Saint-Exupéry

Kosmetik des Bösen wirft einige Fragen auf, doch die allerwichtigste Frage bleibt dabei: „Warum hat man den deutschen Titel des Films so unglücklich gewählt?“ Im Original heißt der Film A Perfect Enemy und wenn man sich den Film von Beginn bis zum Ende anschaut, dann begreift man, dass der Originalfilmtitel in der Tat perfekt ist: „Perfekter Feind“. Zutreffender hätte man den Film nicht nennen können, weil es nicht nur irgendeine zufällig gewählte Floskel, sondern durchaus für den ganzen Film von großer Bedeutung ist. Es erleichtert sogar die Interpretation des insgesamt ziemlich verwirrenden Films. Im Gegensatz dazu ist der deutsche Titel Kosmetik des Bösen ziemlich unpassend. Fairerweise muss man zugeben, dass der Film auf dem Buch „Kosmetik des Bösen“ von Amelie Nothomb basiert und man sich wohl bewusst dafür entschied, dem Titel des Buchs Vorrang vor dem Originaltitel des Films zu geben. Dabei war schon die Übersetzung des Buchtitels aus dem Französischen nicht richtig, denn im Original heißt der Titel des Buchs „Cosmétique de l'ennemi“, also übersetzt „Kosmetik des Feindes“. Dieses eine Wort „Feind“ ist vorliegend in der Tat von entscheidender Bedeutung.

Ist die junge Frau, die dem Stararchitekten zufällig begegnet, der besagte Feind? Was will sie von ihm? War die Begegnung wirklich rein zufällig? Fragen über Fragen, die man sich stellt. Und es wird nicht besser im Laufe des Films. Jeremiasz Angust (Thomasz Kot, Die Spur) lässt sich gegen seinen Willen in die Unterhaltung mit Texel Textor (Athena Strates, Deutschland 86) verwickeln, die in der Buchvorlage übrigens keine junge Frau, sondern ein junger Mann ist. Doch das spielt eigentlich keine so große Rolle, denn die Wahl des weiblichen Geschlechtes bei der Figur Texel Textor macht den Film gerade im Hinblick auf das weitere Geschehen eher interessanter und origineller. Man hängt an den Lippen von Texel Textor und lauscht gespannt ihrer Lebensgeschichte, die dem Stararchitekten einfach so aufgezwungen wird. Zunächst kann man überhaupt keinen Zusammenhang zwischen den beiden Figuren entdecken, doch man ahnt schon, dass irgendeine Verbindung bestehen muss. Ob sich dieser Verdacht bestätigt, bleibt abzuwarten, bis letztendlich die Auflösung kommt.

Ist der Film, der sich mit der Frage der Perfektion und der Abneigung gegen diesen Zustand befasst, nun eigentlich perfekt? Nicht ganz, denn der kleine Makel besteht darin, dass man sich zu sehr darauf fokussiert eine Geschichte zu erzählen, die es in dieser Form noch nie gegeben hat und dabei verliert man womöglich aus den Augen, dass das Ganze im Endeffekt zu unlogisch erscheint. Der Spannungsaufbau ist allerdings gut gemeistert, da ist es fast schon egal, dass die Auflösung des Ganzen eher enttäuschend ist, weil man bis dahin ein interessantes und verwirrendes Spiel zwischen den beiden Protagonisten betrachten darf und voller Neugierde darauf wartet, was als Nächstes geschieht. Teilweise erinnert das Zusammenspiel der beiden an ein Theaterstück, aber an keins von der langweiligen Sorte, sondern an eins, das man gespannt weiterverfolgt bis zum letzten Moment. Das verdankt man natürlich unter anderem den beiden Schauspielern, die sich gut in Szene setzen können. Besonders die starke Vorstellung von Athena Strates bleibt dem Zuschauer sicherlich lange in Erinnerung.

Fazit

„Kosmetik des Bösen“ ist ein spannendes und originelles Verwirrspiel mit einer seltsamen Auflösung. Wie in einem Theaterstück folgt man der unkonventionellen Unterhaltung beider Protagonisten, deren Erzählungen mit Rückblicken untermauert werden. Man ist hier sichtlich bemüht, eine noch nie da gewesene Geschichte zu erzählen und lässt zum Schluss ein wenig nach. Doch eigentlich ist es völlig egal, wie man das Ende findet, man wird sich ohnehin bei diesem Film keine Sekunde langweilen und wird gespannt an den Lippen der weiblichen Hauptfigur hängen.

Kritik: Yuliya Mieland

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