5.3

MB-Kritik

Agent Hamilton 2 - In persönlicher Mission 2012

Action, Drama, Thriller – Sweden

5.3

Mikael Persbrandt
Saba Mubarak
Frida Hallgren
Reuben Sallmander
Nadja Christiansson
Lennart Hjulström
Peter Eggers
Steven Waddington
Cal MacAninch
John Light
Nigel Whitmey
Gustav Deinoff
Driss Roukhe
Milind Soman
Sven Ahlström
Elmira Arikan

Inhalt

Carl Hamilton (Mikael Persbrandt, bekannt aus Kommissar Beck ), Schwedens härtester und eigensinnigster Geheimagent, geht mal wieder eigene Wege: Dieses Mal kommt er seiner Kollegin und guten Freundin Ewa Tanguy (Frida Hallgren) zu Hilfe, als ihre Tochter (Nadja Christiansson) entführt wird. Ein mächtiger Öl-Milliardär aus Saudi-Arabien (Seba Mubarak) steckt indes hinter dem kühl kalkulierten Verbrechen, um die Regierung von Schweden auf einem anderen politischen Weg zu bringen. In seiner Wüstenfestung hält er das Mädchen, das er zur gläubigen Muslima umerziehen will, gefangen, wobei sich die schwedischen Behörden aufgrund des Öls zurück halten. Zu allem entschlossen plant der Agent deshalb mit einigen wenigen Waffengefährten einen Befreiungsschlag im Alleingang. Diesmal ist die Sache sehr persönlich, denn die kleine Nathalie ist Carl Hamiltons Patenkind!

Kritik

In Schweden, und auch darüber hinaus, ist die Figur des schwedischen Adligen mit linksradikaler Vergangenheit, der sich nun als tödlicher wie zielstrebiger Agent verdingt, bereits seit über 27 Jahren eine feste Größe im literarischen Thriller-Genre. Kein Wunder also, dass natürlich auch die Filmindustrie irgendwann auf die schwedische Version eines James Bond aufmerksam wurde und die Romane verfilmte. Den Durchbruch gelang Hamilton allerdings erst im letzten Jahr, als die Regisseurin Kathrine Windfeld (Wallander) mit Agent Hamilton – Im Interesse der Nation ein wahres Kunststück des Action-Kinos auf die Leinwand brachte. Fantastisch fotografiert, temporeich inszeniert und mit einem wahrlich symphytischen wie harten Hauptdarsteller, folgte so eine tiefe wie psychologische Spionage-Story, die sich gegenüber der starken Konkurrenz keineswegs zu verstecken brauchte. Nun folgt mit Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission bereits der Nachfolger, dieses Mal inszeniert von Serien- wie Spieleregisseur (Battlefield: Bad Company) Tobias Falk, der sich abermals dem unnahbaren wie gebrochenen, aber stets kämpferischen, Schweden widmete. Mit einer persönlichen Rache-Geschichte, vielen neuen Orten sowie abermals einer Menge Agenten-Hatz, geht es aber deutlich gemächlicher zu. Für gute Unterhaltung ist aber dennoch gesorgt.

Dies liegt besonders erneut an Hauptdarsteller Mikael Persbrandt, der Agent Hamilton gekonnt eine unnahbare Tiefe verleiht, die den Zuschauer von Anfang an zu fesseln weiß. Zwar kann sich Persbrandt in letzter Konsequenz nicht ganz den Action-Szenen mit einer passenden kräftigen Aussage widmen, doch gerade diese Unschuld gepaart mit einem Hang zum Selbstzweifel sowie das Eingeständnisses einer eigenen Schuld auf die Vergangenheit, passt sich perfekt in die Handlung ein. Alle anderen Figuren haben es dagegen schwer. Nicht nur, dass diese mit Klischees beladen sind, auch ihre Rollen haben meist nicht mehr als eine Randfunktion. Gerade angesichts des intensiven wie actionreichen Finales, ist dies Schade. Denn ein mitfiebern mit den Figuren, bleibt hier eindeutig auf der Strecke. In Sachen Optik sowie Schauplätzen, gibt es allerdings nichts zu bemängeln. Im Gegenteil: Von London, über Paris bis nach Beirut gibt es einiges zu bestaunen, sodass sich die Agenten-Story stets wandelbar wie interessant anfühlt. Kleine intensive Action-Einlagen sowie Nahkämpfe, ergeben schließlich erneut ein gelungenes Gesamtbild, welches das Genre eindrucksvoll vertritt. Einzig kleinere Längen im Mittelteil trüben den Spaß, sodass Agent Hamilton 2″ etwas hinter seinem Vorgänger zurück bleibt. Wer jedoch einen psychologisch interessanteren wie leidenschaftlicheren James Bond sucht, wird hier mehr als fündig.

Fazit

Trotz der Ambitionen, gerade durch eine intensive Rache-Story zu punkten, bleibt "Agent Hamilton 2" ein Stück hinter seinem Erstling zurück. Durch einen gelungenen visuellen Look, guter actionreichen Unterhaltung sowie einem sympathischen Hauptdarsteller, lohnt sich ein Blick aber allemal.

Autor: Thomas Repenning
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