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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Santiago in der flirrenden Hitze des Sommers. Der Bildausschnitt fährt das hochaufgelöste Kamerabild ab, verwandelt Räume in Fläche und Häuser in Texturen. Dazwischen die kleinen Gesten des urbanen Alltags und zwei Frauen, die einen Ort für ihre Liebe suchen.

Kritik

Die erdrückende Enge der dicht an dicht gezwängten Wohnblöcke sind wie die Mauern eines Labyrinths, dessen Irrwege sich in Form der angeschlagenen Straßen zwischen den schäbigen Mietshäusern entlang winden. Flirrende Hitze hängt über dem Schauplatz Santiago, dem Luciana Merinos und Pascal Viveros‘ ihren schnörkellosen Liebesbrief widmen. Es ist eine Romanze, die sich nur langsam erschließt, in der warmen Farbpalette von Gelb, Orange und Ocker, die sich abrupt in unendliches Blau öffnet.

Mehr als die Hälfte des dokumentarischen Städtepanoramas muss man durchstehen für dieses Stück Himmel. Die Leichtigkeit unterstreicht der an dieser Stelle erstmals einsetzende Soundtrack, der das Geschehen in eine semi-fiktionale Sphäre lenkt. Zwei bewusst unscharf gefilmte Personen (Jimena Albarrán, Vicen Fernández), deren Gender ohne die Synopsis nicht weiter festgelegt wäre, wandern gemeinsam vom Park immer höher hinaus, um einander näher zu kommen. Doch verschwommen wie die Aufnahmen bleibt auch die Deutung. 

Fazit

Ohne Worte und erklärende Texte transportieren ihre Bilder zugleich die Härte und den eigenwilligen Charme der Metropole, der die Sepia-Töne der gleitenden Kamera einen nostalgischen Schimmer verleihen. So überdeckt die naturalistische Gegenwartsszenerie ein subjektiver Schleier, der den formell schlichten Beitrag der Berlinale Shorts zu einer beiläufigen Notiz zur Omnipräsenz der individuellen Perspektive macht. Ansätze eines kritischen Kommentars zum Mangel an Rückzugsorten und womöglich Toleranz belässt die gedankenlose Fingerübung jedoch unausgeformt. 

Kritik: Lida Bach

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