{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Harun ar-Raschid (Jon Hall), der Kalif von Bagdad, befindet sich im Streit mit seinem Bruder Kamar (Leif Erickson), der den Thron für sich beanspruchen will. Bei einem Kampf zwischen den Handlangern von Kamar wird Rashid scheinbar getötet, kann aber dank der Hilfe des Zirkusartisten Ali Ben Ali (Sabu) in einem Wanderzirkus untertauchen, um die Kraft zu finden, den ihm zustehenden Thron zurückzuerobern.

  • Cneglgsixlygav7n3wapaxwh2zr
  • Jo34qeyax6mowyme7ziyfw46ixf
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Geschichtensammlung 1001 Nacht um die Geschichtenerzählerin Scheherazade, die dem König Nacht für Nacht eine Geschichte erzählt, die allabendlich mit einem Cliffhanger endet, um nicht von ihm getötet zu werden, gehört sicherlich zu den Klassikern der Weltliteratur und ist, wie auch einige der einzelnen Geschichten selbst, unzählige Male verfilmt worden. Erstaunlich ist dabei, dass die wohl bekanntesten Geschichten von Ali Baba und den 40 Räubern, Aladin und der Wunderlampe und Sindbad dem Seefahrer in den originalen arabischen Texten nicht enthalten waren und erst durch den französischen Orientalisten Antoine Galland während der Übersetzung hinzugefügt wurden.

Arabische Nächte basiert zwar lose auf den Geschichten aus 1001 Nacht, hat aber bis auf die Handlungsorte und die Namen der berühmten Figuren keine inhaltlichen Bezüge. So verwundert es auch nicht, dass man im Film Monster und Kreaturen, wie man sie aus den Abenteuergeschichten rund um Sindbad und Co. kennt, vergeblich sucht. Arabische Nächte ist vielmehr ein klassischer Abenteuerfilm aus der goldenen Ära Hollywoods, der vor allem durch seine starken Charaktere, gelungenen Actionszenen, exotischen Handlungsorte und eine Prise Humor überzeugen kann. Hier geht es um das Duell der Brüder und den Kampf um den Thron. Während sich Kamar (Leif Erickson, Die Faus im Nacken) am Ziel wähnt und denkt, dass er seinen Bruder ausgeschaltet hat, muss sich dieser zunächst von dem Angriff erholen und sich vor den Schergen des neuen Kalifen verstecken. Es soll nicht zu viel verraten werden, aber es dürfte nicht überraschend sein, dass es natürlich noch den großen Showdown gibt. Auch wenn die Handlung weitestgehend dem bekannten Schema des Genres folgt, bietet der Film von John Rawlins (Sudan) mit seinen Kampf- und Reitszenen klassisches Abenteuerfeeling.

Etwas schade ist nur, dass man dachte, unbedingt eine deutliche Verbindung zu den Geschichten aus 1001 Nacht herstellen zu müssen und eine Rahmenhandlung mit einem Geschichtenerzähler in einem Harem integrierte, die aber für die eigentliche Handlung selbst überhaupt keine Bedeutung hat und daher deplatziert wirkt. Dagegen ist die aus den Erzählungen aus 1001 Nacht bekannte Geschichtenerzählerin Scheherazade eine der Hauptfiguren des Films. Scheherazade (Maria Montez, Ali Baba und die vierzig Räuber) ist eine starke Frau, die weiß, was sie will, die den Männern Paroli bietet und selbst eine Hochzeit mit Kamar nur deshalb eingehen will, um sich selbst Macht zu verschaffen, in dem sie Einfluss auf ihn nimmt. Eine solche starke Frauenrolle dürfte für die damalige Zeit wohl eher ungewöhnlich gewesen sein. Auch die Besetzung der Rolle mit der aus der Dominikanischen Republik stammenden Maria Montez, die mit diesem Film ihren Durchbruch in Hollywood feierte, war damals alles andere als selbstverständlich. Der klassische Held ist zwar Harun ar-Raschid (Jon Hall, Lady in the Dark), dennoch gibt es mit Ali Ben Ali (Sabu, Die schwarze Narzisse) einen weiteren staken Charakter, der dem eigentlichen Helden immer wieder zur Hilfe eilen muss. Der aus Indien stammende Sabu, der 1937 mit dem Film Elefanten-Boy bekannt wurde, ist der wahre Star des Films, was auch nicht verwundert, da er mit Der Dieb von Bagdad und Das Dschungelbuch bereits zuvor große Erfolge feiern durfte. Das Trio Hall, Montez und Sabu kam beim Publikum so gut an, dass mit Fluch der Tempelgötter und Die Schlangenpriesterin noch zwei Filme folgten und Universal weitere Filme mit den drei Darstellern plante, was aber daran scheiterte, dass Sabu zum Militärdienst eingezogen wurde.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass man mit Aladin und Sindbad zwei weitere bekannte Charaktere als Nebenfiguren in den Film integriert und die immer wieder mit Anspielungen auf ihre Geschichten aus 1001 Nacht für humoristische Einlagen sorgen. Dem Film kommt auch zugute, dass er auf Fantasyelemente verzichtet und keine unnatürlich wirkenden Monster, die sich den Protagonisten in den Weg stellen, enthält. Im Laufe der Jahre und vor dem Hintergrund des technischen Fortschritts hätte dies heute vermutlich leicht lächerlich gewirkt. Dennoch merkt man dem Film optisch sein Alter an. Für Universal war es der erste Film, der im sog. Three-Stripes-Technicolor gedreht wurde, wofür der Film dann 1943 auch eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Beste Kamera Farbe erhielt. Weitere Nominierungen gab es in den Kategorien Beste Ausstattung Farbe, Bester Ton und Beste Filmmusik. Gerade die Musik erhielt zu Recht eine Nominierung. Mit ihren Fanfaren und dem großen Orchester erhält der Film eine würdige musikalische Untermalung, die an die epischen Sandalenfilme erinnert. Zum Glück nimmt der Film aber mit seiner knackigen Laufzeit von 86 Minuten nicht epische Ausmaße an und bietet spannende, nie langweilige werdende Unterhaltung.

Fazit

Mit „Arabische Nächte“ erhält man einen klassischen Abenteuerfilm aus den guten alten Tagen der goldenen Ära Hollywoods, der zwar nicht wirklich etwas Neues bieten kann, der aber für alle, die ein Faible für die guten alten Abenteuergeschichten haben, auch heute noch interessant und unterhaltsam ist. Der Film glänzt vor allem durch seine starken, ebenbürtigen Hauptfiguren und deren Darsteller, die perfekt harmonieren und den Film sehenswert machen.

Kritik: Andy Mieland

Wird geladen...

×