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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach dem Tod ihres Vaters (Peter Mullan) erfährt Iris (Freya Allan), dass sie einen heruntergekommenen, jahrhundertealten Pub in Berlin geerbt hat. Dabei ahnt sie nicht, dass sie als neue Eigentümerin untrennbar mit einem unheimlichen Wesen verbunden ist, das im Keller des Pubs haust – Baghead, eine angsteinflößende Kreatur, die die Gestalt von Verstorbenen annehmen kann. Verzweifelte Hinterbliebene haben zwei Minuten Zeit, mit den Toten zu sprechen und ihre Trauer zu lindern. Sollte diese Zwei-Minuten-Regel allerdings gebrochen werden, müssen alle Beteiligten schreckliche Konsequenzen tragen.

Kritik

Manche Dinge sollte man nicht aus ihrem Versteck zerren, damit sie Fragen beantworten, die besser umgestellt bleiben. Da gilt nicht nur für die finstere Titelfigur Alberto Corredors Spielfilmdebüts, sondern auch dessen gleichnamigen Kurzfilm. Der bleibt die überlegene Version der suggestiven Schauerstory, deren Ausbau und Assimilation zum homogenen Hollywood-Horror die angenehm altmodische Aura makaberer Mystik und märchenhafter Moral untergräbt. Der ursprüngliche Protagonist ist nur noch ein Nebencharakter der mit überflüssigen Familienproblemen beladenen Story eines verhängnisvollen Erbes.

Letztes ereilt die junge Iris (Freya Allan, Planet der Affen: New Kingdom) in Form eines heruntergekommenen Pubs, den ihr entfremdeter Vater (Peter Mullan, Liaison) ihr hinterlassen hat. Ein undurchsichtiger Rechtsanwalt (Ned Dennehy, Culprits), eine von ihrem Vater vor seinem Tod aufgenommene Videokassette und der nächtliche Besucher Neil (Jeremy Irvine, Adam Dalgliesh) informieren Iris und ihre beste Freundin Katie (Ruby Barker, Bridgerton) über deren grausige Mitbewohnerin. Durch männliche Magie in ein Mauerloch verbannt, haust im Keller eine hexenhafte Kreatur, die für kurze Zeit Tote verkörpern kann.

Das Wiedersehen dauert nur zwei Minuten und hat seinen Preis, der erwartungsgemäß über das für die Séance veranschlagte Honorar hinausgeht. Die Nähe zur klassischen Grusel-Literatur, die in den Szenarien und Settings des Originals unverkennbar war, weicht in Cale Finots konventionellen Kamerabildern der abgenutzten Atmosphäre generischer Okkult-Franchises. Schon während der Etablierung der Prämisse leidet die Inszenierung an Überexposition sowohl der mit überdetaillierter Hintergrundgeschichte versehenen Gestalt mit Sack über dem Kopf als auch ihrer jungen Heldinnen. 

Die beiden wirken trotz des engagierten Spiels der Darstellerinnen ebenso konstruiert wie der Ansatz zu einer feministischen Deutung der Gestalt. Deren unheimliche Faszination liegt nicht in Jump Scares, die man in den unsubtilen Schreckensszenen buchstäblich kommen sieht, sondern den emotionalen und spirituellen Implikationen der bezeichnend kommerziellen Konstellation. Der uralte Wunsch nach Kontakt mit den Toten, die Leichtgläubigkeit Trauernder und beider bereitwillige Monetarisierung durch Individuen und Institutionen sind beängstigender als ein zerfranster Jutebeutel über mittelmäßigem Monster-Make-up. 

Fazit

Wie so vielen Leinwandadaptionen gelungener Kurzfilme fehlt Alberto Corredors holpriger Spuk-Show die narrative und psychologische Substanz für einen Spielfilm. So wird die rituelle Totenbeschwörung unter fast identischen Voraussetzungen wiederholt. Während die generische Grusel-Atmosphäre sich abnutzt, stagniert die Handlung, deren zahlreiche lose Enden die Erweiterungen der Story noch wirrer und willkürlicher scheinen lassen. Die Motive der Charaktere erscheinen so widersprüchlich wie die der Schreckgestalt, deren symbolischen Subtext die handwerkliche Inszenierung genauso übergeht wie das religionskritische Potenzial.  

Kritik: Lida Bach

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