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Quelle: themoviedb.org

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Tim Blake Nelson spielt „Bang Bang“ Rozyski, einen exzentrischen Boxer im Ruhestand, der davon besessen ist, die Sünden seiner Vergangenheit wiedergutzumachen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Storys über abgehalfterte Boxer, die ihre besten Tage längst hinter sich haben und von familiären Pflichten eingeholt werden, erfreuen sich auf Festivals augenscheinlich eines kleinen cinesatischen Comebacks. Von einem vergleichbaren Erfolg im Ring können die Protagonisten stilistisch grundverschiedener Werke wie Jack HustonsDay of the Fight oder Robert KolodnysThe Featherweight, die beide letztes Jahr in Venedig liefen, nur träumen. Das Gleiche gilt für den toxischen Titelcharakter Vincent Grashaws (What Josiah Saw) reflexiven Porträts eines gealterten Champions.

Als solcher sieht sich Bernard Rozyski alias Bang Bang (Tim Blake Nelson, Ninety-Five Senses) immer noch im Ring, den er vor Jahrzehnten als Verlierer verließ. Die Niederlage scheint emblematisch für seinen Ruhestand, den er in seiner heruntergekommenen Bude vor dem Fernseher verbringt. Während sein ehemaliger Kontrahent Darnell Washington (Glenn Plummer, City of Lies) sich mit Werbedeals etabliert hat und nach dem Bürgermeister-Amt strebt, sucht Bernard an jeder Ecke einen Kampf. Bis seine entfremdete Tochter Jen (Nina Arianda, Greedy People) bei ihm auftaucht.

Bernard soll vorübergehend seinen Enkel Justin (Andrew Liner, Vampire Academy) beherbergen und spornt den ruhigen Jugendlich an, in seine Fußstapfen zu treten. Was nach quintessenziellem Klischee klingt, findet seine dramatische Resonanz und zeitliche Relevanz gerade in der Dekonstruktion der durch unzählige Genrewerke zementierten Männlichkeitsideale. Der Ausgang Justins ersten Kampfs konfrontiert seinen Großvater zugleich mit den buchstäblich destruktiven Auswirkungen seines Handelns für seine Mitmenschen und letztlich sein eigenes Leben. Eine späte, aber notwendige Erkenntnis - auch auf filmischer Ebene.

Fazit

Fast scheint es Taktik, dass Vincent Grashaw und Drehbuchautor Will Janowitz ihr ruppiges Sportdrama äußerlich wie eine Ansammlung jener narrativen Stereotypen erscheinen lassen, die der geradlinige Plot untergräbt. Die inszenatorische Überhöhung männlicher Brutalität und archaischer Rollenbilder weicht deren Demaskierung als Symptom psychischer Hilflosigkeit, Konfliktunfähigkeit und kindlicher Gewalterfahrungen. Düstere, beengte Kamerawinkel und eine dreckige Farbskala zeigt den schäbigen Detroit-Schauplatz als Spiegel der maroden Seele des aggressiven Anti-Helden, als der Tim Blake Nelson eine preiswürdige Darstellung abliefert.

Kritik: Lida Bach

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