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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mitte der 60er gewährt der ehemalige Boxchampion im Federgewicht Willie Pep einem Filmteam exklusiven Zugang zu seinem Privatleben. Von der geplanten Doku erhofft sich der ehemalige Champion Promotion für sein geplantes Comeback im Ring, den er schmerzlich vermisst. Doch das Filmteam interessiert sich mehr für Peps familiären Hintergrund, der nicht so harmonisch ist, wie es erst scheint. 


Kritik

Gewichtsklasse sagt nichts über das Können aus: Das gilt für Filme genauso wie für Boxer, die Robert Kolodny in seinem schlagfertigen Sportlerdrama zusammenführt. In den Kategorien des Rings, in dem der Titelcharakter von 1942 bis 1950 den Weltmeistertitel verteidigte, wäre die markante Mockumentary ein ähnlich leicht zu unterschätzender Gegner. Die Produktionsmittel wirken ähnlich überschaubar wie die der fiktiven TV-Doku, deren Team dem mittlerweile im Ruhestand lebenden Willie Pep (kantig: James Madio, The Penguin) durch den Alltag begleiten. 

Für den ehemaligen Champion, den der arbeitslose Alltag in beschaulichen Städtchen Hartford fast ebenso langweilt wie seine dritte Ehefrau Linda (Ruby Wolf, Fragile.com) soll es ein berufliches Sprungbrett sein: Wenn nicht zurück an die Spitze, dann zumindest in den Ring. Ein realistisches Selbstbild ist nicht die Stärke des großspurigen Protagonisten, der sich mit Anekdoten und Scherzen ununterbrochen in den Mittelpunkt rückt. Nicht nur vor dem Filmteam, das sich mehr für seine familiären und finanziellen Probleme interessiert.

Der Film im Film, dessen Team unsichtbar bleibt, aber durch Interaktion stets greifbar wirkt, konfrontiert den jovialen Hauptcharakter mit seinem Scheitern als Vater und Gatte. Wie es um seinen drogensüchtigen Sohn (Keir Gilchrist, Flashback) und seine Ehe mit Linda, die an seiner Seite intellektuell und kreativ erstickt, erkennt er zu spät. Doch im Rahmen einer Biografie, die gerade dank ihrer relativen Obskurität emotionale Spannung aufbauen kann, lassen der Regisseur und Drehbuchautor Steve Loff Raum für Optimismus.

Fazit

Das Stilmittel der Schein-Dokumentation dient Robert Kolodnys vielversprechendem Festival-Film als Meta-Mittel der Introspektive eines Charakters auf der Grenze von Fiktion und Realität. Ohne dem Publikum vorzugaukeln, es handle sich um historisches Filmmaterial, schaffen originelle Inszenierung und überzeugende Schauspielende ein psychologisch und dramaturgisch stimmiges Porträt. Dessen interessanteste Momente gehören den Nebenfiguren und ihren unbeachteten Tragödien, deren Bitterkeit dezenter Humor ausbalanciert. Die schmutzigen Sepia-Farben unterstreichen das unterliegende Thema strahlender Ambitionen, die schleichende Tristesse verblassen und verschmutzen lässt.

Kritik: Lida Bach

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