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Quelle: themoviedb.org

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Dita und ihre alternative Familiengemeinschaft stehen vor ungewohnten Herausforderungen, als ihre todkranke Partnerin sie mit der Fürsorge ihrer Töchter betraut.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auf den ersten Blick überrascht die narrative und stilistische Disparität der bisherigen Spielfilme Goran Stolevskis, der in Venedig in der Sektion Horizons sein jüngstes Werk vorstellt: die mittelalterliche Märchenhaftigkeit des einen Lebenslauf umspannenden Okkult-Horrors You won‘t be Alone, die melancholische 90er-Nostalgie der auf 24 Stunden verdichteten Romanze Of an Age und nun der ruppige Realismus eines im Rumänien der Gegenwart angesiedelten Familiendramas, das die Auswirkung einer seismischen Veränderung auf eine alternative Gemeinschaft untersucht. 

Dabei zeigt das differenzierte Porträt der unabhängigen Dita (eine grandiose Anamaria Marinca, Infiltration), die sich mit über vierzig durch den Krebstod ihrer Partnerin Suada (Alina Serban, Gipsy Queen) plötzlich mit der Verantwortung für deren zwei Töchter konfrontiert sieht, am deutlichsten die übergreifenden Motive von Suchen nach und Scheu vor Nähe sowie der komplizierten Navigation familiärer Strukturen. Deren Neuanordnung innerhalb der sechsköpfigen Wahlverwandtschaft im Mittelpunkt des politisierten Plots erweist sich als ebenso herausfordernd wie die behördliche Regelung der Fürsorge.

Während sie selbst mit ihrer Rolle als Adoptivmutter der quirligen Mia und rebellischen Vanesa hadert, muss sie dem von Homophobie, Antiziganismus und Klassismus geprägten System eine straighte Scharade vorspielen. Mit Unterstützung ihres Mitbewohners Ali (Samson Selim) vereinnahmt sie seinen Freund Toni (Vladimir Tintor, Max Schmeling - Eine deutsche Legende) als Scheingatten. Parallel zur Konstruktion einer normativen Fassade verstärken sich die Risse im gemeinschaftlichen Gefüge. Dessen packender Kampf mit- und gegeneinander enthüllt nicht allein die systemische, sondern perfide psychologische Wirkung toxischer Rollenmuster.

Fazit

Gesellschaftskritik und Galgenhumor verknüpft Goran Stolevski zu einer schmerzlichen Sektion der destruktiven Auswirkungen intersektionaler Diskriminierung. Jene durchdringt das Leben der Figuren nicht nur auf jeder Ebene, ob beruflich, familiär oder medizinisch, sondern formt unbewusst auch deren Selbstanforderungen. Die angespannte Kamera bleibt dicht an den kantigen Charakteren, deren authentische Verkörperung hartnäckige Klischees durchbricht. Schnörkellose Szenen erfassen ein gerade dank des Verzichts auf falsche Sentimentalität anrührendes Ideal familiären Zusammenhalts, das konservative Konstrukte nicht neu besetzt, sondern überwindet. 

Kritik: Lida Bach

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