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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In einer geheimnisvollen Parallelwelt jenseits des Menschenreichs kontrollieren mystische Wesen die Naturgesetze. Chun ist eine von ihnen und soll, wie es die Tradition verlangt, an einem Übergangsritual anlässlich ihrer Volljährigkeit teilnehmen, um die Welt der Menschen zu erkunden. Doch kaum ist sie in Gestalt eines roten Delfins durch das Portal gereist, geschieht ein großes Unglück: Sie verfängt sich in einem Fischernetz und droht zu ertrinken. In letzter Minute kann der Menschenjunge Kun sie retten, verliert aber selbst sein Leben. Bewegt von seiner Güte und seinem Mut, beschließt Chun, einen Handel mit dem Seelensammler einzugehen, damit Kun wiedergeboren wird. Doch dafür zahlt sie einen hohen Preis …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es gibt Fische, die nie gefangen werden können, weil sie zum Himmel gehören.

Big Fish & Begonia ist gleich in mehrfacher Hinsicht interessant: Neben der Tatsache, dass der Film als Animations-Highlight aus China kommt und dort auch ein großer Überraschungserfolg war, hat das Regie-Debüt des Duos Xuan Liang und Chun Zhang eine lange wie faszinierende Entstehungsgeschichte. Bereits 2004 veröffentlichten die beiden kurze Animationen zu ihrer Idee in einem Online-Wettbewerb, der jede Menge positives Feedback bekam. Doch erst durch den Aufruf über Weibo (das chinesische Twitter) im Jahre 2013 kam genug finanzielle Mittel zusammen, dass nun endlich die kreative wie riesige Welt von Big Fish & Begonia entstehen konnte. Mit einem wahrlich kleinen Budget von 30,000,000 chinesischen Yuan (umgerechnet rund 4 Millionen Euro) folgte so 2016 der Kinostart. Der Erfolg gab den beiden Recht und schließlich – rund 2 ½ Jahre später – kommt der Film nun auch zu uns. Zum Glück, denn der Film ist eine atemberaubende wie höchst poetische visuelle Reise in das Reich von Leben und Tod, welches einen schnell begeistert. Dennoch bleibt einiges vom Potenzial ungenutzt.

Dies liegt wohl vor allem in erster Linie an den großen Vorbildern von Big Fish & Begonia: Abseits der chinesischen Kultur, dessen Traditionen und einigen Sagen (die allesamt hervorragend in den Film eingebettet werden) orientieren sich Xuan Liang und Chun Zhang sehr am Studio Ghibli und dessen geistigen Vater Hayao Miyazaki. Selbst auf den deutschen Werbepostern wird Chihiros Reise ins Zauberland mit dem Film in Verbindung gebracht. Allerdings ist der Film nicht gänzlich in der Lage seinen atemberaubenden wie wunderschönen visuellen Stil – der mehr als einmal den Zuschauer irritiert, verzückt und begeistert zurücklässt – mit Charakteren und Geschichte zu verbinden. So ist zwar die Handlung rund um Chun (im Original von Guanlin Ji gesprochen) emotional mit Schöpfung, Leben, Tod, Yin und Yang, Lebensbaum, Geistern und Fabelwesen gekonnt aufgeladen, doch ein richtiger Impakt findet einzig durch hastige Szenen, ein großangelegtes Finale und den treibenden wie grandiosen Soundtrack von Kiyoshi Yoshida (Das Mädchen, das durch die Zeit sprang) statt. Besonders Chuns Freund Qiu (im Original Shangqing Su) muss darunter leiden.

Seine Figur wirkt an vielen Stellen eher deplatziert, als Stichwortgeber und – dies ist noch weitaus schlimmer – als erzählerischer Erlöser. Seinen Hintergrund, seine Motive und seine eigentliche Tiefe kann die Figur niemals voll ausschöpfen. Hier wäre ein Kompromiss nötig gewesen, der etwas mehr Feinfühligkeit bedurft hätte. Während so der erste Teil von Big Fish & Begonia viele Fragen aufwirft – die auch nur zum Teil beantwortet werden – folgt dann schnell die Eruption, die optisch dramatisch daherkommt, aber wenig Zeit hatte richtig aufgeladen zu werden. Das Studio Ghibli war vor allem immer so erfolgreich, weil eben nicht alles auf optische Showdowns ausgelegt war, sondern die Filme zwischen den Zeilen so viel zu erzählen hatten. So schrammt schließlich Big Fish & Begonia immer wieder an einem Genre-Highlight vorbei. Was bleibt ist aber eine einmalige wie immer wieder überraschende Welt, in der sich der Zuschauer klar verlieren darf. Egal ob die zentralen Figuren rund um Chun – die immer eine ganz eigene Philosophie und ein damit verbundenes Aussehen verkörpern – oder die vielen Fabel- und Fantasiewesen. Hier gibt es überall etwas zu entdecken und zu erleben, sodass die Reise durch das Meer des Lebens unvergesslich bleibt. Besonders die Farbe des Lebens (Rot), wird hier in fantastisch in den Film eingewoben und offenbart einen Stil, von dem man gerne mehr sehen möchte.

Fazit

"Bigfish & Begonia: Zwei Welten - Ein Schicksal" ist ein atemberaubendes wie visuell fantastisches Märchen über Leben und Tod, das Lebensmeer und den Weg des Lebens an sich. Mit grandioser Musik von Kiyoshi Yoshida untermalt, darf sich hier der Zuschauer gerne in einer einmaligen Welt voller Poesie und Magie verlieren. Dennoch ist der Film von Xuan Liang und Chun Zhang erzählerisch an einigen Stellen zu oberflächlich und emotional zu vorhersehbar. Was bleibt ist aber eine Genre-Perle, die sich Fans nicht entgehen lassen sollten.

Kritik: Thomas Repenning

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