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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Am Tag vor ihrem Geburtstag erhält Margaret einen alten ägyptischen Ring von ihrem Vater, Professor Julian Fuchs. Margaret leidet seit langer Zeit unter Albträumen von einer Expedition, in der fünf Männer, einer davon ihr Vater, die Grabkammer einer Königin finden und den Sarkophag sowie einige Reliquien mit nach London nehmen. Was sie nicht weiß: Sie wurde genau in dem Moment geboren, als das Grab geöffnet wurde. Sie gleicht der toten Königin bis aufs Haar und nun scheint sie ihr Schicksal einzuholen. Deren Geist ergreift besitzt von ihr, um die gestohlenen Schätze zurück in ihren Besitz zu bringen. Und das ist noch nicht alles…

Kritik

Als wären die HAMMER-STUDIOS Anfang der 70er Jahre aufgrund einiger Pleiten und finanzieller Probleme nicht schon gebeutelt genug gewesen: Die Produktion von „Das Grab der blutigen Mumie“ stand unter keinem guten Stern. Man könnte fast meinen, der Fluch der Mumie schlug hier schon während des Drehs zu. Der eigentliche Star, HAMMER-Urgestein Peter Cushing („Dracula und seine Bräute“) stieg nach dem ersten Drehtag aus, da seine Frau im Sterben lag und er ihr beistehen wollte. Ein paar Wochen später erlitt Regisseur Seth Holt (der mit „The Nanny“ 1965 einen der besten Filme des Studios überhaupt gedreht hatte) einen tödlichen Herzinfarkt. Der Film musste von seinem Kollegen Michael Carreras („Bestien lauern vor Caracas“) vollendet werden.

Ob mit ihnen das Endergebnis bedeutend positiver ausgefallen wäre, reine Spekulation. Wenn, dann bestimmt nur geringfügig. Ihren großen Reiz bezogen die Produktionen aus der liebevollen Umsetzung, große Mittel standen nie wirklich zur Verfügung. Nur selten waren die Filme spannend oder gruslig im eigentlichen Sinne, eher atmosphärisch in ihrer eigenen Welt aus Kunstnebel, geheimnisvollen Dörfchen, alten Gemäuern und Schauermythen in stimmigen Kulissen. Die in der Gegenwart angesiedelten Geschichten mussten dann durch andere Vorzüge überzeugen, was diesem Beispiel hier so gut wie nie gelingt. Gelegentlich, speziell zu Beginn, blitzt ganz kurz dieses alte HAMMER-Feeling durch, sonst schrappt das mitunter haarscharf an einer unfreiwilligen Parodie vorbei. Allein Hauptdarstellerin Valerie Leon („James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte“) sei da als Beispiel genannt. Die Dame sieht verdammt gut aus und hat verdammt wenig Talent. Immerhin lässt sie ihr nacktes Hinterteil in bester Mel-Gibson-Manier kurz im Mondschein schimmern, darstellerisch schimmert da wenig. Ob sie gerade vom Geister der Queen of Darkness (oder auch „She who has no name“, obwohl sie Tera heißt und alle das auch aussprechen, da waren sich die Gelehrten wohl nicht ganz einig) besessen oder generell von allen guten Geistern verlassen ist, nur schwer auszumachen. Nicht das dieser Film ein besonders nuanciertes oder überzeugendes Spiel benötigen würde, nur ein Mindestmaß an Fähigkeiten darf wohl noch verlangt werden.

Es ist schon deutlich zu sehen, wie den alten Erfolgen hinterher gehechelt wurde. Um mit den geänderten Sehgewohnheiten mitgehen zu können, stiegen bei praktisch allen HAMMER-Filmen der Blutzoll, so auch hier, allerdings immer noch sehr zaghaft und eher in albernen Form. Beliebte Todesart: Blutende Kehlen weil…der böse Wind pfeift. Hä? Alles ziemlich merkwürdig. Wenn dann auch noch einige Figuren von ihren aus der Grabkammer der namenlosen Tera gemopsten und nun zum Leben erwachenden Reliquien um die Ecke gebracht werden, grenzt das schon an Fremdschämen. Apropos, warum baut man sich eigentlich jene Kammer detailgetreu im eigenen Hobbykeller nach -  inklusive des echten Leichnams der dämonischen Wüstenblume -, wenn man davon überzeugt ist, dass ihr Fluch, der Tod der eigenen Ehefrau und die Geburt der einzigen Tochter miteinander zusammenhängen? Man kann das Schicksal auch mit runtergelassener Hose herausfordern, aber dann sich hinterher bitte nicht beschweren. Überhaupt verhält sich hier jede Person extrem wenig nachvollziehbar und man fragt sich andauernd, warum sie gerade dieses oder jenes tun. Außer Tera a.k.a Queen of Darkness a.k.a. „She who has no name“ oder wie sich auch immer heißen mag: Die ist tot und will wieder leben, das ist noch verständlich. Na, immerhin.

Fazit

Mumifizierter Staubfänger aus der hinteren Ecke vom HAMMER-Dachboden, dessen tragische Ereignisse hinter den Kulissen nennenswerter sind als das fertige Produkt. HAMMER gelangen in den 70ern noch ein paar bauchbare Filme, „Das Grab der blutigen Mumie“ reiht sich leider in Schlange der unglücklichen Produktionen ein, die das Schicksal der legendären Gruselschmiede weniger Jahre später besiegelten.

Kritik: Jacko Kunze

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