Inhalt
Rin Okumura und sein Zwillingsbruder Yukio sind Abkömmlinge Satans. Sie haben sich jedoch gegen ihren Vater gestellt und beschlossen, Exorzisten zu werden. Die charakterlich absolut gegensätzlichen Adepten geraten zu Beginn des Films – bei einem Einsatz – in Schwierigkeiten, da sich Rin (wie so oft) nicht regelkonform verhält. Gewissermaßen als Strafe muss er sich während seiner vorübergehenden Suspendierung um einen kindlichen Dämon kümmern, dessen Herkunft unbekannt ist. Das kleine Wesen übt alsbald einen großen Einfluss auf Rin und seine Freunde aus: Es lässt sie zunehmend sorgloser – und damit auch verantwortungsloser – werden. Über der Stadt braut sich indessen etwas zusammen...
Kritik
"Blue Exorcist: The Movie" von Atsushi Takahash folgt der Anime-Fernsehserie "Blue Exorcist" von Tensai Okamura, welche wiederum auf der gleichnamigen Manga-Reihe, geschrieben und gezeichnet von Kazue Katō, basiert. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Kenntnis der Mangas sowie der TV-Serie das Verständnis der Filmhandlung vereinfacht und den Genuss des Werks erhöht. Doch auch wenn sich einem als Neuling im "Blue Exorcist"-Kosmos nicht alles zur Gänze erschließt, kann man über den Film ohne jeden Zweifel sagen: Er vermag zu unterhalten!
Die durchaus krude Backstory der Brüder Rin und Yukio wird dem Zuschauer hier nur am Rande vermittelt; auch dass die Welt in "Blue Exorcist" aus zwei Dimensionen besteht – aus der menschlichen, "Assiah" genannten Dimension und der dämonischen, von Satan geführten Dimension namens "Gehenna" – wird im Film nicht (noch einmal) explizit erklärt. Dennoch ist das Werk kaum verwirrend – vielmehr ist es bildgewaltig, temporeich, witzig und in Teilen gar nachdenklich. Die Bilder der städtischen Festlichkeiten stecken voller schöner Details; die furiosen Actionsequenzen und der gelungene Score (sowie die Musik der Rock-Band UVERworld) sorgen für Rasanz – und wenn es zu MOLB-Auftritten kommt (MOLB steht für "Monster of Liquid Balloons") oder wenn Kohletierchen plötzlich die Stadt überschwemmen, lässt das direkt an den Sci-Fi-Abenteuer-Spaß "Ghostbusters" denken! Im letzten Drittel wirft "Blue Exorcist: The Movie" ein paar interessante Fragen über den Umgang mit unangenehmen Dingen – v.a. mit schmerzvollen Erinnerungen – auf. Ferner hat die "Sympathie für den Dämon", die der Protagonist an den Tag legt, etwas Reizvolles.
Kritisieren ließe sich zum einen, dass manches ein bisschen zu albern ist; und zum anderen, dass der Film genderpolitisch eine ziemliche Katastrophe ist. Die Handlungsrelevanz einer pink-blondhaarigen weiblichen Figur, die sich ihrer Exorzistinnen-Tätigkeit in einem recht "abenteuerlichen" Outfit widmet, gilt es jedenfalls in Zweifel zu ziehen...
Fazit
"Blue Exorcist: The Movie" ist auch für Nicht-Kenner der Vorlage(n) ein großes Filmvergnügen voller Action und Humor. Die Darstellung der weiblichen Figuren mutet allerdings seltsam an.