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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der ungewöhnliche Outsider Dwight (Macon Blair) ist ein am Strand lebender Rumtreiber. Er bricht gewöhnlich in Häuser ein, lebt dort eine Weile, bis er schließlich zu seinem rostigen Auto zurückkehrt. Als er eines Tages jedoch heraus findet, dass der Mann, der seine Eltern einst ermordete, wieder aus dem Gefängnis kommt, beginnt eine Jagd, die ihm endlich Vergeltung bringen soll...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Rache ist ein Gericht, welches am besten kalt serviert wird: Dies ist nicht nur ein altes klingonisches Sprichwort, sondern schlichtweg im Kern eigentlich ein Klischee. So sind es in Rache-Filmen vornehmlich Soldaten, Killer, Söldner oder höchst spezialisierte Profis, die auf Vergeltung aus sind, sich in Waffengewalt auskennen und aus jeder noch so ausweglosen Situation herauskommen. Dies gefällt und sorgte in den letzten Jahren für einige der besten Revenge-Filme überhaupt. Doch ist es nicht eher die Natur des Menschen aus einer Situation zwar heraus zu wachsen, sich aber niemals sicher zu sein, welches der richtige Weg ist? Nicht jeder ist ein trainierter Profikiller mit Martial-Arts- sowie Tötungsskills. Und so sind es dann doch eher die Unscheinbaren, denen sich der Zuschauer mehr verbunden fühlt. In „Blue Ruin“ ist Dwight kurzerhand ein Niemand. Eine verlorene Person ohne Rückzugsort, Hoffnung oder Zukunft. Eine Waffe zu finden ist hierbei ebenso schwer wie die eigentliche Wahrheitsfindung. Und somit entpuppt sich der Film von Regisseur Jeremy Saulnier („Murder Party“) als ehrliches, ruhiges, wie überraschendes Genre-Kino, welches sich zumindest nie gänzlich auf bekannte Konventionen verlässt.

Doch nicht nur in Sachen Hauptprotagonist ist „Blue Ruin“ eine kleine Offenbarung: Denn während sich Dwight (authentisch, tief und fantastisch gespielt von Macon Blair) vom verlorenen Obdachlosen doch relativ schnell wieder in ein menschliches Wesen verwandelt (eine Entscheidung die wahrlich zu bedauern ist), ist es vor allem der Film selbst, der ein kleines Highlight darstellt. Regisseur und Autor Jeremy Saulnier liefert uns ein komplett ruhiges, wendungsreiches, blutiges wie visuell bestechendes Genre-Kino ab, welches eher von seiner mysteriösen Art lebt, als von der Action. So ist Dwight eben ein normaler Typ von der Straße, der letztlich nur die Hölle auf Erden durchleben musste. Verzweiflung, Wut sowie der Wunsch nach Vergeltung treiben ihn an. Lassen ihn vergessen was ihm wichtig ist, was er beschützen möchte und welche Konsequenzen sein Handeln nach sich ziehen kann. Und als dann plötzlich seine Nemesis vor ihm steht, folgt ein gar schon behäbiger Blutrausch ohne jegliche starke Dramatik. Doch die anschließende Flucht löst eine Kette von Ereignissen aus, die wie eine blutige Abwärtsspirale in einen Sog voller Tod, Gewalt und ausweglosen Situationen führt.

Doch trotz all der Vorsicht vor Klischees, schafft es „Blue Ruin“ dann doch nicht uns bis zum Ende hinweg durchgehend gleichsam zu hypnotisieren. Wo Dwight mehr als einmal vor dem eigenen Ende steht, schafft er es immer wieder durch gewiefte Intelligenz zu bestehen. Dies ist durchaus zu viel des Guten und führt letztlich nur auf eines hinaus: Auf ein Duell zwischen den geneigten Todfeinden. Zugegeben, dieses ist nicht nur martialisch, elektrisierend sowie höchst tragisch, sondern auch ein kongenialer Abschluss einer Reise, die eben nur einen Weg kennt. Dennoch hätte hier etwas mehr Tiefe abseits der bekannten Geschichte nicht geschadet. Was bleibt ist aber dennoch ein ungewöhnliches Rache-Kino und somit ein erneuter Beitrag zum Genre der zeigt, dass noch lange nicht alles erzählt wurde. Danke Jeremy Saulnier für diese bitterböse wie schöne Erkenntnis.

Fazit

„Blue Ruin“ liefert uns ein ungewöhnliches Rache-Kino, welches vor allem durch seinen normalen, ja gar schon beispiellosen, Protagonisten Dwight überzeugt. Eine Vergeltung ohne aufgeblähte Action, sondern viel eher mit ruhigen, visuell bestechenden und ungewöhnlichen Bildern, die auf ein blutiges Finale hinauslaufen. Somit dürften wir demnächst durchaus mehr von Regisseur Jeremy Saulnier zu sehen bekommen. Wir freuen uns drauf.

Kritik: Thomas Repenning

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